Trotz starken Drucks aus mehreren Mitgliedstaaten verzichtet die Europäische Kommission zumindest vorerst weiter auf die Gewährung einer Beihilfe zur privaten Lagerhaltung von Schweinefleisch. Beim zuständigen Verwaltungsausschuss gestern in Brüssel legte die Behörde keinen Verordnungsvorschlag vor, obwohl dem Vernehmen nach ein Entwurf in Bearbeitung ist. Unter anderem Polen, Dänemark, Frankreich, Österreich und Belgien zeigten sich enttäuscht.
Mit Blick auf das russische Importembargo, das den Markt seit rund einem Jahr belastet, regten einzelne Delegationen an, eine eventuelle Beihilfe auf besonders fettes Schweinefleisch zu beschränken, da insbesondere solche Teilstücke nach Russland ausgeführt worden seien.
Die deutsche Schlachtbranche ist strikt gegen eine Beihilfe für die private Lagerhaltung. Nach Auffassung der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) werden die Probleme damit nur verschoben, aber nicht gelöst. Die ISN fordert allerdings politische Unterstützung für die Erschließung neuer Absatzmärkte. AgE
(22.02.2015)