Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) ist weiter gegen Beihilfen zur privaten Lagerhaltung von Schweinefleisch. Das hat die ISN in Reaktion auf die Ankündigung von EU-Agrarkommissar Phil Hogan, demnächst eine solche Unterstützung zu gewähren, unterstrichen. Es ist völlig unverständlich, warum Hogan dem Druck unter anderem aus Dänemark nachgibt und gerade jetzt Schweinefleisch eingelagert werden soll, erklärte die ISN heute. Zwar sei die Lage für Ferkelerzeuger und Schweinemäster in den vergangenen Monaten teilweise wirklich existenzbedrohend gewesen, aber der Abwärtstrend am Markt scheine gebrochen. Der Absatz im Inland und in den anderen EU-Ländern habe sich weitgehend stabilisiert, die Preis zögen wieder an.
Nach Einschätzung der ISN wird die Maßnahme das gesteckte Ziel einer Marktstabilisierung nicht erfüllen, sondern die Probleme nur verschieben. Die Läger müssten schließlich auch wieder geräumt werden. Die Fleischmengen drückten einfach nur später auf den Markt. Ferner gehe eine Beihilfe möglicherweise in die Kalkulation des Verkaufspreises ein. Die ISN forderte die Politik alternativ dazu auf, florierende Märkte wie in Japan noch besser zu erschließen und weitere Drittländer durch den Abschluss von Veterinärabkommen zu öffnen.
Auch niederländische und belgische Marktakteure äußerten Kritik an Hogans Vorstoß. Lob kam dagegen von Frankreichs Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll, von dessen dänischem Amtskollegen Dan Jørgensen sowie vom Dachverband der dänischen Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F). AgE
(25.02.2015)