Die Häufigkeit, mit der in Deutschland Methicillin-resistente Staphylokokken (MRSA) gefunden werden, ist abhängig von der Tierart. Am häufigsten traten diese 2011 und 2012 mit einem Anteil von 55 % beim Hund auf, am seltensten mit 14 % beim Nutzgeflügel. Das geht aus dem Bericht zur Resistenzsituation bei klinisch wichtigen tierpathogenen Bakterien 2011/2012 hervor, der heute vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) veröffentlicht worden ist. Der Bericht zeigt die Resistenzsituation verschiedener Erreger bei Nutz- und Heimtieren in Deutschland anhand valider Empfindlichkeitsdaten auf. Untersucht wurden dabei insgesamt 2 483 Isolate.
Während dem BVL zufolge die meisten Erreger von Atemwegsinfektionen bei Tieren noch empfindlich auf die Behandlung mit Antibiotika reagieren, finden sich bei Erregern von Durchfallerkrankungen und Hautinfektionen sehr viel höhere Resistenzraten. Escherichia coli, die Durchfallerkrankungen auslösen, werden laut Bundesamt häufig bei Kälbern und Ferkeln diagnostiziert. Bei vielen Antibiotika wiesen diese Bakterien Resistenzraten von mehr als 70 % auf.
Die Resistenzsituation für Erreger von Atemwegsinfektionen, insbesondere Pasteurella multocida und Actinobacillus pleuropneumoniae, stellt sich dagegen nach Angaben des BVL günstiger dar. Hier liege das Resistenzniveau mit wenigen Ausnahmen unter 20 %. Auch bei Mastitis-Erregern bei Milchkühen hätten sich bei den getesteten Wirkstoffen nur selten Resistenzraten von bis zu 20 % gezeigt. Allerdings träten sowohl bei der Spezies Klebsiella spp. als auch bei der Spezies Escherichia coli vereinzelt extended-spectrum-beta-lactamases-(ESBL)-Bildner auf, die gegen die wichtige Wirkstoffklasse der neueren Cephalosporine resistent sein könnten. AgE
(03.03.2015)