Wirtschaft kritisiert Beiratsgutachten

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Das Beiratsgutachten „Wege zu einer akzeptieren Nutztierhaltung“ stößt in der Wirtschaft auf Kritik. Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, bescheinigte dem Gutachten heute erhebliche Schwächen in der Analyse der derzeitigen Situation, den methodischen Grundlagen und den Bewertungen. In einer Diskussion mit den Autoren bezeichnete Krüsken die vorgebrachte Kritik an den gegenwärtigen Haltungsbedingungen und die Forderung nach einer 180-Grad-Wende in der Tierhaltung als unbegründet und nicht gerechtfertigt.
Krüsken zufolge wird die kontinuierliche Weiterentwicklung der Tierhaltung in den letzten Jahrzehnten nicht hinreichend gewürdigt. Die Empfehlungen der Wissenschaftler seien in Anbetracht der Konsequenzen für die Nutztierhaltung, die Bauernfamilien und für den ländlichen Raum „unverantwortlich leichtfertig“. Wissenschaftliche Bewertungen müssten auf umfassenden und abgesicherten Bestandsaufnahmen beruhen „und nicht auf lautstarken Zurufen oder einer allgemeinen Beschreibung von Befindlichkeiten.“ Fragwürdig sei, wenn auf solcher Grundlage Empfehlungen von existenzieller Tragweite für die Landwirtschaft und für den Tierschutz gegeben würden, so der DBV-Generalsekretär.
Die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes der Fleischwirtschaft (VdF), Dr. Heike Harstick, hielt dem Beirat vor, er habe keine neutrale wissenschaftliche Analyse vorgelegt, sondern sich von Werturteilen leiten lassen. Harstick vermisst insbesondere ein geeignetes Referenzsystem, das den Vorwurf der erheblichen Defizite in der hiesigen Nutztierhaltung rechtfertigen würde. Die VDF-Geschäftsführerin bezweifelt die Wissenschaftlichkeit des vom Beirat als eine Begründung für eine Neuausrichtung angeführten Fehlens der gesellschaftlichen Akzeptanz für die heutige Nutztierhaltung. AgE (26.03.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Mehrwertsteuerfinanzierung
Beringmeier ist dafür
18.04.2024 — Der Vorschlag der Zukunftskommission Landwirtschaft für eine Mehrwertsteuerfinanzierung findet beim WLV grundsätzliche Zustimmung. Allerdings müsse er konkretisiert werden. Entscheidend seien eine gesetzliche Regelung, dass die Einnahmen vollständig den Betrieben zuflössen und diese Planungssicherheit für 20 Jahre bekämen, so der WLV.
Nachwachsende Rohstoffe
Anbau war 2023 rückläufig
17.04.2024 — Der Flächenbedarf für nachwachsende Rohstoffe (NawaRo) ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Laut der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) war dafür eine geringere Biogasverstromung ursächlich. Im Segment des Energiepflanzenanbaus für Biogas ging der Flächenbedarf um 11% zurück. Der Trend dürfte sich fortsetzen, sofern die Konditionen für Alt-Biogasanlagen nicht verbessert werden, so die FNR.
Nährstoffbericht Niedersachsen
Stickstoffsaldo sinkt immer weiter
16.04.2024 — Die Nährstoffüberschüsse in Niedersachsen haben sich 2022/23 weiter verringert. Gemäß dem 11. Nährstoffbericht der Landwirtschaftskammer lag der Stickstoffsaldo um 50.461 Tonnen unter der zulässigen Menge. Fortschritte gab es auch beim Phosphat. Beim rechnerischen Bedarf stand hier unterm Strich ein Minus von 26.099 Tonnen. Die Verringerungen schlagen aber noch nicht auf die Oberflächen- und Grundwassermessstellen durch. Aus Sicht von Agrarministerin Staudte müssen die Anstrengungen somit fortgesetzt werden. Landvolkpräsident Hennies fordert indes eine Verschlankung des Düngerechts.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
"agra" 2024
Mehr Markt und weniger Staat
15.04.2024 — Für mehr Markt und weniger Staat hat sich Sachsens Bauernpräsident Krawczyk ausgesprochen. Auch wenn die Agrarmärkte mitunter brutal sind, wünscht er sich keinen starken Staat, der sich andauernd in unternehmerische Fragen einmischt und zudem häufig belehrend auftritt. Krawczyk wies beim agrarpolitischen Forum der "agra" darauf hin, dass die bisherige Subventionierungspraxis am Ende ist, wenn kein öffentliches Geld mehr da ist. Der SLB-Präsident plädiert deshalb für eine Politik, die Freiheiten und Gestaltungsspielräume eröffnet, anstatt Produktionsstandards mehr und mehr nach oben zu schrauben und unternehmerische Landwirte immer weiter einzuengen.

xs

sm

md

lg

xl