Als nächsten Meilenstein, um den Antibiotikaeinsatz kontinuierlich zu reduzieren hat Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt die heute anstehende, erstmalige Veröffentlichung der halbjährlich zu ermittelnden bundesweiten betrieblichen Therapiehäufigkeitskennzahlen zum Antibiotikaeinsatz bei Masttieren bezeichnet. Mit den Kennzahlen werde die Richtschnur für einen zurückhaltenden Gebrauch von antibiotikahaltigen Tierarzneimitteln gelegt. Bisher seien die Antibiotikagaben in der Masttierhaltung zu hoch. Hier müssen wir gegensteuern, betonte der Minister.
Das Vergleichssystem der bundesweiten betrieblichen Therapiehäufigkeitskennzahlen sorge zum einen dafür, dass die Betriebe wissen, wo sie stehen, sagte der Ressortchef. Zum andern würden die Betriebe in die Pflicht genommen, Maßnahmen zur Senkung des Antibiotikaeinsatzes zu ergreifen. Laut Schmidt müssen die 25 % der Tierhalter, deren Bestände im Stall am meisten Antibiotika bekommen, den Arzneimitteleinsatz kontrolliert reduzieren.
Ziel sei es nicht, landkartenartig oder betriebsbezogen absolute Werte der Antibiotikagaben darzustellen. Wir wollen nicht Einzelne stigmatisieren, sondern insgesamt runter mit der Antibiotikalast, betonte Schmidt. Das Vergleichssystem schaffe hier die erforderlichen Voraussetzungen für gezielte Maßnahmen vor Ort in den Betrieben und eine Kontrolle durch die zuständigen Behörden zur Senkung des Antibiotikaeinsatzes. AgE
(04.04.2015)