Die Pest der kleinen Wiederkäuer soll bis zum Jahr 2030 ausgerottet werden. Darauf haben sich Behörden aus 15 Ländern mit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) auf einer von der Regierung der Elfenbeinküste organisierten Konferenz verständigt. Wie die FAO mitteilte, stellt die Viruserkrankung als tödliche Seuche für Ziegen und Schafe eine Geißel der ländlichen Haushalte in großen Teilen der Entwicklungsländer dar.
Die Pest der kleinen Wiederkäuer führt laut FAO jährlich zu Verlusten in Höhe von 2 Mrd Euro, vor allem in Afrika, Asien und dem Mittleren Osten. Sollte die Ausrottung gelingen, könnte es für Milliarden von Verbrauchern eine höhere Ernährungssicherheit geben, vor allem für die rund 300 Millionen Haushalte, die in den von der Tierseuche betroffenen Regionen Schafen und Ziegen hielten.
Der von der FAO und der OIE entwickelte Plan soll über einen Zeitraum von 15 Jahren laufen und zwischen 4 Mrd $ (3,69 Mrd Euro) und 7 Mrd $ (6,46 Mrd Euro) kosten. Zunächst wollen die beiden Organisationen die genaue Verbreitung der Krankheit und der gefährdeten Herden analysieren. Zugleich werden die Veterinärsysteme durchleuchtet und verbessert. Nach einer freiwilligen Phase sollen dann alle Tiere systematisch geimpft werden. Außerdem werden Wissenschaftler untersuchen, wie der Impfstoff besser haltbar gemacht werden kann.
Wir haben einen Plan, die Werkzeuge, die Wissenschaft und die Partner", betonte FAO-Generaldirektor José Graziano da Silva. OIE-Generaldirektor Dr. Bernard Vallat ergänzte, man könne jetzt öffentliche und private Komponenten der nationalen Veterinärdienste weltweit mobilisieren, um die Strategie bekannt zu machen. Die beiden Institutionen setzen auf eine starke Unterstützung von Regierungen, Partnern und regionalen Organisationen. Bei Erfolg wäre die Pest der kleinen Wiederkäuer laut FAO nach der Rinderpest im Jahre 2011 die zweite Tierkrankheit, deren Ausrottung gelungen sei. AgE
(08.04.2015)