Kleffmann-Studie zeigt negative Wirkungen des Neonikotinoidverbots auf

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Als Folge des seit Dezember 2013 geltenden EU-weiten Verbots der neonikotinoiden Beize von Rapssaatgut ist der Einsatz anderer Insektizide in Deutschland und Großbritannien zur Bekämpfung des Rapserdflohs enorm angestiegen. Darauf hat das Marktforschungsinstitut Kleffmann Group heute unter Berufung auf die Ergebnisse einer eigenen Umfrage im Herbst 2014 unter mehr als 1 100 deutschen und 400 britischen Rapsanbauern hingewiesen. Demnach hat sich der Einsatz von Insektiziden in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr vervierfacht und in Großbritannien verdoppelt.
Vor diesem Hintergrund ist es laut Kleffmann fraglich, ob sich durch das Neonikotinoidverbot Umweltverbesserungen erzielen ließen. Eine Bilanz zu möglichen Erfolgen im Bienenschutz könne allerdings erst nach dem zweijährigen Aussetzen dieser Pflanzenschutzmittel gezogen werden, betonte das Marktforschungsunternehmen.
Wie Kleffmann berichtete, stellten die Landwirte in Deutschland regional auf mindestens 75 % und bundesweit auf 90 % der Winterrapsfläche von insgesamt 1,309 Mio ha einen Befall mit dem Rapserdfloh fest; davon waren etwa 388 000 ha stark befallen und 780 000 ha leicht bis mittel. Besonders betroffen seien die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern mit einer Befallsrate von 97 % gewesen, Brandenburg, Sachsen und Schleswig-Holstein mit jeweils 93 % sowie Sachsen-Anhalt mit 92 % der Anbaufläche.
Derweil seien in Großbritannien 57 % der Rapsfläche von insgesamt 649 000 ha betroffen, davon 87 000 ha mit starkem und 280 000 ha mit leichtem bis mittleren Befall. Allerdings habe nicht nur der Rapserdfloh, sondern unter anderem auch die kleine Kohlfliege enorme Schäden in den Beständen angerichtet - teilweise werde sogar von „Totalschäden“ berichtet. In einigen Regionen Großbritanniens war der Befall Kleffmann zufolge so schlimm, dass eine Sonderzulassung für neonikotinoide Spritzmittel erteilt wurde. AgE (13.04.2015)
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