Der Deutsche Bauernverband (DBV) ist nach wie vor unzufrieden mit dem gegenwärtigen Verhandlungsstand zur Novelle der Düngeverordnung. Eine bedarfsgerechte Düngung muss möglich bleiben, sagte DBV-Präsident Joachim Rukwied heute vor Journalisten in Berlin. Seiner Auffassung nach ist das nach derzeitigem Stand nicht gewährleistet.
Rukwied teilt eigenen Angaben zufolge die Einschätzung, dass es in den sogenannten Hot Spots der Nitratbelastung Handlungsbedarf gebe. Da müssen wir ran, so der Bauernpräsident. Gleichzeitig müssten die Vorgaben zur Düngung jedoch insgesamt flexibel und praxisgerecht sein.
Kritik übte der DBV-Präsident in diesem Zusammenhang an den starren Ausbringungszeiten für Wirtschaftsdünger, die den veränderten klimatischen Gegebenheiten nicht gerecht würden. Die geplanten Regelungen zur Phosphatdüngung verhinderten, dass künftig eine Nährstoffzufuhr nach Bedarf der Pflanzen erfolgen könne. Unbrauchbar nannte Rukwied die vorgesehene Hoftorbilanz. Die Vorschriften seien ungenau und unklar bei der Bilanzierung. Die Stickstoffeffizienz bleibe außen vor.
Weitere Kritikpunkte des Bauernverbandes beziehen sich auf die von den Ländern geforderte Ermächtigung zum Datenabgleich mit Tierbestandsdaten und Flächenangaben sowie die komplizierte Düngebedarfsermittlung für Grünlandbetriebe. Rukwied sprach von roten Linien, die man den Verantwortlichen in Bund und Ländern aufgezeigt habe. Man werde alles daran setzen, in den entscheidenden Verhandlungen noch Verbesserungen zu erreichen. AgE
(18.04.2015)