DRV-Fachtagung Weinwirtschaft

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Winzergenossenschaften bauen ihr gutes Image aus
Baden-Baden/Berlin, 20. April 2015. "Die Einführung des neuen Systems zur Autorisierung von Rebpflanzungen verändert den deutschen Weinmarkt nachhaltig. Erstmals seit mehr als 30 Jahren wird in Deutschland die Weinanbaufläche ausgeweitet. Sicher ist, dass sich der ohnehin schwierige Wettbewerb verschärft, da der Anbau im europäischen Ausland ebenfalls ausgedehnt wird. Das vorgesehene Verwaltungsverfahren stellt die Branche vor große bürokratische Hürden. Deutliche Nachbesserungen sind dringend erforderlich", erklärte Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), bei der Eröffnung der Fachtagung Weinwirtschaft, die vom 19. bis 20. April in Baden-Baden stattfand.
"Eine zentrale Herausforderung ist die gezielte Förderung junger Winzerinnen und Winzer. Der DRV hat dafür das Jungwinzerforum als Austauschplattform ins Leben gerufen. Die Vorbereitung auf eine ehrenamtliche Tätigkeit in Winzergenossenschaften und die Umsetzung gemeinsamer Projekte sind die Ziele des Forums", so Nüssel weiter.
Unter Leitung von Dieter Weidmann, Vorsitzender des DRV-Fachausschusses Weinwirtschaft, diskutierten über 100 ehren- und hauptamtliche Verantwortliche über das Selbstverständnis der Winzergenossenschaften und Möglichkeiten der Imagepflege. Prof. Dr. Jon Hanf von der Hochschule Geisenheim gab dafür in seinem Impulsreferat entscheidende Denkanstöße. Andreas Braun, langjähriger Journalist und Geschäftsführer der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg, analysierte das öffentliche Bild der Winzergenossenschaften. In einer Expertenrunde diskutierten die beiden Hauptreferenten mit Sonja Höferlin, Geschäftsführerin der Badischen Wein GmbH, und Gerhard Brauer, Geschäftsführender Vorstand der Ruppertsberger Weinkeller Hoheburg eG. Sie stimmten überein, dass die Winzergenossenschaften mit ihren Erzeugnissen einen ausgezeichneten Ruf genießen und großes Potential besitzen, um auf dem umkämpften Markt bestehen zu können.
Im weiteren Tagungsverlauf präsentierte Projektleiter Michael Degen das Konzept der ProWein 2016, die für die Winzergenossenschaften eine wichtige Messeplattform ist. Er sicherte zu, dass die Genossenschaften ihre Spitzenprodukte auch im kommenden Jahr an exponierter Stelle ausstellen können.
Das bewährte DRV-Fachtagungs-Format wurde fortgeführt: Die Teilnehmer konnten erneut zwischen drei Fachforen wählen. Im Forum Ehrenamt wurden Haftungsfragen und Absicherungsmöglichkeiten für ehrenamtliche Aufsichtsräte diskutiert. Das Panel Vertrieb/Marketing informierte über werberechtliche Aspekte in der Weinwerbung sowie Änderungen in der Weinkunden-Segmentierung im deutschen Markt. Das Forum Kellerwirtschaft widmete sich dem Umgang mit der flüchtigen Säure und dem Einsatz von Ultraschall in der Weinbereitung. (20.04.2015)
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