Die Europäische Kommission wird Berichte zur Machbarkeit weiterer verpflichtender Herkunftskennzeichnungen in den kommenden Wochen vorlegen. Das sagte EU-Agrarkommissar Phil Hogan gestern beim Treffen der europäischen Landwirtschaftsminister in Luxemburg zu. Der Rat hatte sich nach dem Verbleib der überfälligen Einschätzungen, die eigentlich schon im Dezember vorliegen sollten, erkundigt.
Hogan begründete die Verzögerung mit dem Hinweis, dass Herkunftsangaben eine vielschichtige Angelegenheit seien und eventuell weitreichende Auswirkungen hätten. Die Kommission sei einer auf Tatsachen beruhenden Entscheidungsfindung verpflichtet. Hogan gab sich vor Journalisten zuversichtlich, dass eine erste Aussprache auf dem Rat im Juni stattfinden könne.
Die in Arbeit befindlichen Papiere befassen sich mit der Möglichkeit einer verpflichtenden Angabe des Ursprungslands oder des Herkunftsorts bei Milch und Milcherzeugnissen, bestimmten Fleischarten, unverarbeiteten Lebensmitteln und Erzeugnissen aus einfachen Zutaten, beispielsweise Konfitüre. Dem Vernehmen nach konnten sich die für Landwirtschaft beziehungsweise Lebensmittelsicherheit zuständigen Generaldirektionen lange nicht auf einen gemeinsamen Ansatz einigen. AgE
(23.04.2015)