Holländische Schweinehalter fürchten „desaströse“ Folgen von TTIP

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Die angestrebte Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) zwischen der EU und den USA wird nach Ansicht des niederländischen Schweinehalterverbandes (NVV) „wahrscheinlich desaströse“ Folgen für die eigene Branche haben. Wie die Verbandspräsidentin Ingrid Jansen in ihrer April-Kolumne auf www.nvv.nl erklärte, gelten in der EU im Vergleich zu den USA strengere Umweltstandards. TTIP dürfte den Export von US-Produkten in die EU ermöglichen, die nach den dortigen Vorschriften, aber nicht nach den gesetzlichen Vorgaben der Gemeinschaft erzeugt worden seien. Dies führe zu Wettbewerbsverzerrungen und schaffe Anreize, die EU-Produktionsstandards in einem „Wettlauf nach unten“ aufzuweichen.
Außerdem hält es Jansen für unsicher, ob die nationalen Parlamente bei der Gestaltung des Abkommens tatsächlich mitwirken könnten: Die EU-Kommission führe die Verhandlungen und das EU-Parlament müsse schließlich über die Annahme oder die Ablehnung der Vertragsbedingungen entscheiden. Es sei fraglich, wie groß dabei der Einfluss der Niederlande sei und ob das Land nicht vielmehr den EU-Politikern ausgeliefert sei. Mittlerweile seien in der Zweiten Kammer des niederländischen Parlaments immer mehr kritische Stimmen zur TTP zu hören - das sei eine gute Entwicklung, so Jansen. AgE (26.04.2015)
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