Branchenverbände bekräftigen Nein zu Sonderschwellenwerten für Bioprodukte

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Im Vorfeld einer weiteren Diskussion über die Reform der EU-Ökoverordnung am kommenden Montag in Brüssel - mit möglichen Vorentscheidungen - haben Branchenvertreter ihre Ablehnung von Sondergrenzwerten für nicht zugelassene Substanzen in Bioprodukten bekräftigt. Eine Abkehr vom Prozessprinzip hin zur Produktkontrolle stellt nach Ansicht des Deutschen Bauernverbands (DBV) die Idee des Ökolandbaus in Frage, denn ökologisches Kreislaufprinzip und Tierwohl ließen sich nicht über Rückstandsfreiheit, sondern nur über die Prozessregeln erzielen. Der Ansatz der Europäischen Kommission diene auch nicht dem Gesundheitsschutz, denn bereits die gesetzlichen Grenzwerte seien wissenschaftlich ermittelt und garantierten gesundheitliche Unbedenklichkeit.
Die von der Kommission geplanten Sondergrenzwerte nahe der Rückstandsfreiheit würden laut Bauernverband zu unvorhersehbaren Vermarktungsrisiken führen und das Image der Ökoprodukte schädigen. Diese könnten aufgrund geringster Befunde ihre Öko-Zulassung verlieren, befürchtet der DBV. Der Verband rief Bundeslandwirtschaftsminister Christian S c h m i d t dazu auf, diskutierte Optionen zur Einführung von Sondergrenzwerten konsequent abzulehnen.
Der Anbauverband Demeter forderte von Schmidt, konsequent zu sein und „keine faulen Kompromisse“ zu gestatten. Deutschland habe eine Schlüsselposition im Agrarrat. Schmidt könne mit zahlreichen Bündnispartnern eine Verschlechterung der Situation für die biologische Landwirtschaft verhindern. Demeter-Vorstand Alexander G e r b e r nannte als Beispiel Österreich. Das Nachbarland habe durch eine konsequente Politik in den vergangenen Jahren EU-weit den höchsten Bioanteil in der Landwirtschaft erreicht. AgE (11.05.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Ukrainische Agrareinfuhren
Kein akutes Risiko für Marktverwerfungen
28.03.2024 — Die EU-Kommission sieht derzeit keine akute Gefahr von Marktverwerfungen durch steigende Agrareinfuhren aus der Ukraine. Eine qualifizierte Mehrheit der EU-Botschafter steht trotzdem auf der Kippe. Unterdessen warnen Deutschland und die Niederlande davor, der Ukraine in den Rücken zu fallen. Die französische Agrarbranche hat zwischenzeitlich die eigene Regierung in das Lager der Nein-Sager getrieben.
GAP-Änderungen
Özdemir stimmt Schnellverfahren zu
27.03.2024 — Die EU-Staaten haben sich einstimmig für eine schnelle Annahme der vorgeschlagenen GAP-Änderungen eingesetzt. Bundesagrarminister Cem Özdemir warnt allerdings vor einer verwässerten Fruchtfolge. Während der CDU-Europaabgeordnete Norbert Lins das geforderte Eilverfahren erleichtert aufnimmt, krisiert der grüne Abgeordnete Martin Häusling das Verfahren scharf.
Agrarstrukturerhebung
Schweinehaltung am stärksten abgebaut
27.03.2024 — Die umfassende Agrarstrukturerhebung aus dem Jahr 2023 zeigt, dass innerhalb von drei Jahren die Schweinehaltung in Deutschland spürbar geschrumpft ist. Die Zahl der Halter und der Schweine nahm zweistellig ab. Bei Rindern war der Schwund geringer, wobei aber viele Milcherzeuger die Produktion aufgaben. Bei Legehennen wurden die Haltungsplätze hingegen aufgestockt.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Tierwohlcent
Holzenkamp gegen Flaschenhals-Lösung
26.03.2024 — Leidtragende einer Verbrauchsteuer auf Fleisch, die an Schlachthöfen und Zerlegungsbetrieben erhoben würde, wären laut Raiffeisenverband die Erzeuger. Stattdessen fordert der DRV eine Steuer auf Endverbraucherebene. Notwendig sei eine bürokratiearme Lösung.

xs

sm

md

lg

xl