Mais nachdüngen oder nicht?
Die N-Düngung des Maises (eher aber noch die N-Bereitstellung in der Jugendentwicklung) ist ganz entscheidend für den Ertrag. Bis kurz vor Beginn des Streckungswachstums befindet sich der Großteil der Maiswurzeln nur in der Ackerkrume bis etwa 30 Zentimeter Tiefe und erst später werden tiefere Bodenschichten erschlossen. Deshalb hat die Anwendung N-stabilisierter Dünger einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Die gesamte ALZON®-Düngermenge kann schon ein bis zwei Wochen vor bis drei Tage nach der Saat verabreicht werden. Auch bei Gülle- bzw. Gärrückstandsausbringung gemeinsam mit PIADIN® ist die Ausbringung schon in einem längeren Zeitraum vor bis unmittelbar vor der Saat möglich. In beiden Fällen wird eine ausgeglichene N-Versorgung bis zur Haupt-N-Aufnahme des Maises ab Juni abgesichert. Der gesamte gedüngte Stickstoff verbleibt in der nicht tief reichenden Wurzelzone des Maises und Verluste aus der Nitratform infolge von Verlagerung oder Denitrifikation sind nicht zu befürchten. Die Maispflanzen können sich bedarfsgerecht aus diesem Vorrat unter Nutzung der Vorteile der ammoniumbetonten Pflanzenernährung versorgen. Eine zu hohe N-Versorgung insbesondere infolge eines zu hohen Nitratangebotes ist nicht zu befürchten. Eine Überversorgung verlängert die vegetative Phase unnötig und führt zu einer hohen Restpflanzenleistung aber oft einer schlechteren Ausbildung des Hauptkolbens. Ursache dafür ist die Beschattung der Blattetagen unterhalb des achten Blattes, die eben diesen Hauptkolben mit Assimilaten versorgen. Darunter leidet die Kolbenentwicklung und Energieleistung des Bestandes.
Um eben dieser zu hohen N-Versorgung und dem dadurch verursachten übermäßigen vegetativen Wachstum entgegenzuwirken, macht sich bei der traditionellen N-Düngung eine Nachdüngung im 4-6-Blatt-Stadium des Maises notwendig. Mais ist eine nicht ganz unproblematische Kultur was diese Nachdüngung angeht. Bei Flüssigdüngern ist sie ab dem dritten Tag nach der Aussaat völlig ausgeschlossen, weil sich der Flüssigdünger am Vegetationskegel wie in einem Trichter sammelt und die Pflanzen schädigt. Auch mit gekörnten Düngern ist es nicht unkritisch, weil insbesondere solche, die als Salz vorliegen den Mais nachhaltig schädigen können. Harnstoff (PIAGRAN® 46) ist dann der verträglichere Dünger. Aber auch hier kann es nach der Nachdüngung zu Blattaufhellungen kommen, die sich aber in der Regel schnell verwachsen.