Hilse vermisst Folgenabschätzung strengerer Düngevorgaben

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Der Präsident des Landvolks Niedersachsen, Werner Hilse, ist unzufrieden mit der politischen Diskussion über die Novelle der Düngeverordnung. Er vermisse in dem vorliegenden Entwurf ebenso wie bei vielen Politikern eine Folgenabschätzung für die Landwirtschaft, erklärte Hilse diese Woche in Hannover. Es fehle eine Handreichung der Politik an die praktischen Landwirte, „wie sie die in der Verordnung veröffentlichten, strikten Vorschläge in die Praxis umsetzen können.“
Insbesondere die strengeren Grenzwerte für die Phosphatdüngung entbehren nach Einschätzung des Landvolkpräsidenten jeglicher Grundlage. Dieser Nährstoff werde nicht ins Grundwasser ausgewaschen, sondern größtenteils im Boden gebunden, stellte Hilse klar. Seiner Auffassung nach sollten zudem bei der Stickstoffdüngung alle Betriebsleiter, deren Nährstoffbilanzen ohne Beanstandungen sind, von einem weiteren Reglement ausgenommen werden. Auf Unverständnis stießen bei den Ackerbauern die Einschränkungen der Herbstdüngung sowie die höhere Anrechnung der Stickstoffgehalte in Schweinegülle. Diese Rechenansätze liefen jeder nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zuwider und förderten nur den Mineraldüngerabsatz, so der Verbandspräsident.
Nachteile für Grünlandbauern sieht Hilse aufgrund der vorgesehenen bürokratischen Nährstoffbilanzen, bei denen für die Ausscheidungen der Weidetiere höhere Werte angesetzt werden sollen. „Damit treiben Umweltpolitiker die Kühe von der Weide in den Stall“, warnte Hilse. AgE (26.05.2015)
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