Nordzucker schließt rote Zahlen nicht aus

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Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr 2015/16 werden von der Nordzucker AG angesichts der aktuellen Angebots- und Preissituation als trüb eingestuft. Nach Einschätzung des Vorstandsvorsitzenden Hartwig Fuchs ist die Talsohle bei den europäischen Zuckerpreisen zwar erreicht; in der laufenden Saison dürften aber bereits erfolgte niedrigere Verkaufsabschlüsse im Unternehmen für einen erneuten Umsatzrückgang sorgen. Es werde daher ein „hartes Stück Arbeit“, am Ende der Saison mit einer „Schwarzen Null“ herauszukommen, sagte Fuchs heute in Braunschweig. Derzeit gehe man allerdings von „roten Vorzeichen“ bei den wichtigsten Geschäftszahlen aus.
Im Rückblick auf das im Ende Februar abgeschlossene Geschäftsjahr 2014/15 berichtete der Vorstandschef des zweitgrößten deutschen Zuckerkonzerns, dass weltweit hohe Zuckerbestände, niedrige Preise und eine zunehmende Wettbewerbsintensität für einen kräftigen Umsatz- und Gewinneinbruch gesorgt hätten. Den Zahlen zufolge erwirtschaftete Nordzucker einen Konzernumsatz von 1,87 Mrd Euro, was einem Rückgang von rund einem Fünftel im Vergleich zum Vorjahr entsprach. Das operative Ergebnis (EBIT) erreichte mit 26 Mio Euro sogar weniger als ein Zehntel des Vorjahreswertes von 299 Mio Euro. Auch beim Konzernjahresüberschuss wurde mit 20 Mio Euro nach 209 Mio Euro im Jahr zuvor ein ähnlich schwaches Ergebnis erzielt.
Der markante Einbruch bei den Geschäftszahlen resultierte laut Fuchs vor allem aus den international wie EU-weit niedrigen Preisen für Zucker, die Anfang 2015 mit 414 Euro/t am europäischen Markt sogar einen langjährigen Tiefstand markiert hätten. Der dadurch bedingte Umsatzrückgang, aber auch politisch motivierte Maßnahmen der EU hätten die Situation jedoch verschärft und zum aktuellen Unternehmensergebnis beigetragen, erläuterte der Vorstandschef. Dennoch sei es gelungen, das Jahr schuldenfrei abzuschließen. Fuchs zufolge wird der Vorstand der Hauptversammlung gleichwohl eine Dividendenausschüttung von nur noch 0,10 Euro je Aktie vorschlagen; das wäre pro Anteilsschein 1,20 Euro weniger als im Vorjahr. AgE (04.06.2015)
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