Rapsextraktionsschrot ist gut für die intensive Putenmast geeignet. Das hat ein von der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) geförderter Fütterungsversuch an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf gezeigt. Danach erbrachte der Einsatz von bis zu 15 % des wichtigsten heimischen Proteinfuttermittels sehr gute Ergebnisse bei Mastleistung, Schlachtkörperwert sowie Gesundheits- und Pododermatitisgeschehen. Die entsprechend gefütterte Versuchsgruppe war laut UFOP allen anderen Fütterungsgruppen wirtschaftlich überlegen.
Der Fütterungsversuch unter Leitung von Prof. Gerhard Bellof ergab dessen Angaben zufolge, dass Anteile von bis zu 20 % Rapsextraktionsschrot im Alleinfutter für Mastputenhähne keine nachteiligen Effekte auf die Futteraufnahme, die Mastendgewichte sowie die Futterverwertung ausüben. Putenhähne, die mit bis zu 15 % Rapsextraktionsschrot im Alleinfutter versorgt wurden, wiesen den höchsten Schlachtkörperwert auf. Gehalte bis zu 20 % Rapsextraktionsschrot hätten keinen Einfluss auf den Gesundheitsstatus von Putenhähnen. Aus wirtschaftlicher Sicht könnten Mischungsanteile an Rapsextraktionsschrot von bis zu 15 % empfohlen werden.
Wie die UFOP dazu mitteilte, ist Sojaextraktionsschrot aus importierten Sojabohnen bislang das dominierende Eiweißfuttermittel für die Nutztierfütterung in Deutschland. Aufgrund guter Erfahrungen bei Rind und Schwein und im Zuge der Diskussionen über nachhaltigere Eiweißfuttermittel gewinne Rapsextraktionsschrot als Proteinträger aus heimischer Erzeugung zunehmend an Wertschätzung und finde auch verstärkt Eingang in die Geflügelfütterung. AgE
(06.06.2015)