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Die Milchproduktion muss flächendeckend in der gesamten Europäischen Union und insbesondere auch in Berggebieten erhalten werden.
Dafür hat sich der Landwirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments in einem gestern angenommen Entschließungsentwurf ausgesprochen. Die Abgeordneten fordern darin mehr Absicherungsmöglichkeiten für die Milchbauern, unter anderem durch die Unterstützung bei der Gründung und für die Arbeit von Erzeugerorganisationen. Sie verlangen zudem ein günstiges politisches Umfeld, damit der Milchsektor von Exportmöglichkeiten auf den Weltmarkt profitieren kann, und sie pochen auf Instrumente, die den Binnenmarkt stabilisieren.
Die Politiker sehen nach dem Ende des Michquotensystems den Umgang mit den zu erwartenden Preisschwankungen als eine der größten Herausforderungen für die Zukunft an. Sie bezweifeln in diesem Zusammenhang, dass die Werkzeuge der EU-Kommission zur Reaktion auf Krisen ausreichend sind. Öffentliche Intervention und private Lagerhaltung genügten nicht, heißt es in dem Positionspapier. Nötig seien insbesondere neue Möglichkeiten zur Risikoabsicherung, beispielsweise die Nutzung von Warenterminmärkten.
Eine wichtige Rolle weisen die Parlamentarier der EU-Milchmarktbeobachtungsstelle zu. Sie sollte aussagekräftige Prognosen sowohl zur Entwicklung des heimischen Marktes als auch zu den Exportmöglichkeiten in Drittstaaten bereitstellen. Daneben ruft der Ausschuss dazu auf, Milcherzeuger besser vor einem Marktmachtmissbrauch durch den Einzelhandel zu schützen. Die Kommission solle dazu Rechtsvorschläge vorlegen. Das Papier wird voraussichtlich im Juli dem Plenum zur Abstimmung vorgelegt. AgE
(10.06.2015)