Agrarier im Europaparlament verlangen mehr Unterstützung für den Milchsektor

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Die Milchproduktion muss flächendeckend in der gesamten Europäischen Union und insbesondere auch in Berggebieten erhalten werden.
Dafür hat sich der Landwirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments in einem gestern angenommen Entschließungsentwurf ausgesprochen. Die Abgeordneten fordern darin mehr Absicherungsmöglichkeiten für die Milchbauern, unter anderem durch die Unterstützung bei der Gründung und für die Arbeit von Erzeugerorganisationen. Sie verlangen zudem ein günstiges politisches Umfeld, damit der Milchsektor von Exportmöglichkeiten auf den Weltmarkt profitieren kann, und sie pochen auf Instrumente, die den Binnenmarkt stabilisieren.
Die Politiker sehen nach dem Ende des Michquotensystems den Umgang mit den zu erwartenden Preisschwankungen als eine der größten Herausforderungen für die Zukunft an. Sie bezweifeln in diesem Zusammenhang, dass die Werkzeuge der EU-Kommission zur Reaktion auf Krisen ausreichend sind. Öffentliche Intervention und private Lagerhaltung genügten nicht, heißt es in dem Positionspapier. Nötig seien insbesondere neue Möglichkeiten zur Risikoabsicherung, beispielsweise die Nutzung von Warenterminmärkten.
Eine wichtige Rolle weisen die Parlamentarier der EU-Milchmarktbeobachtungsstelle zu. Sie sollte aussagekräftige Prognosen sowohl zur Entwicklung des heimischen Marktes als auch zu den Exportmöglichkeiten in Drittstaaten bereitstellen. Daneben ruft der Ausschuss dazu auf, Milcherzeuger besser vor einem Marktmachtmissbrauch durch den Einzelhandel zu schützen. Die Kommission solle dazu Rechtsvorschläge vorlegen. Das Papier wird voraussichtlich im Juli dem Plenum zur Abstimmung vorgelegt. AgE (10.06.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Ukrainische Agrareinfuhren
Kein akutes Risiko für Marktverwerfungen
28.03.2024 — Die EU-Kommission sieht derzeit keine akute Gefahr von Marktverwerfungen durch steigende Agrareinfuhren aus der Ukraine. Eine qualifizierte Mehrheit der EU-Botschafter steht trotzdem auf der Kippe. Unterdessen warnen Deutschland und die Niederlande davor, der Ukraine in den Rücken zu fallen. Die französische Agrarbranche hat zwischenzeitlich die eigene Regierung in das Lager der Nein-Sager getrieben.
GAP-Änderungen
Özdemir stimmt Schnellverfahren zu
27.03.2024 — Die EU-Staaten haben sich einstimmig für eine schnelle Annahme der vorgeschlagenen GAP-Änderungen eingesetzt. Bundesagrarminister Cem Özdemir warnt allerdings vor einer verwässerten Fruchtfolge. Während der CDU-Europaabgeordnete Norbert Lins das geforderte Eilverfahren erleichtert aufnimmt, krisiert der grüne Abgeordnete Martin Häusling das Verfahren scharf.
Agrarstrukturerhebung
Schweinehaltung am stärksten abgebaut
27.03.2024 — Die umfassende Agrarstrukturerhebung aus dem Jahr 2023 zeigt, dass innerhalb von drei Jahren die Schweinehaltung in Deutschland spürbar geschrumpft ist. Die Zahl der Halter und der Schweine nahm zweistellig ab. Bei Rindern war der Schwund geringer, wobei aber viele Milcherzeuger die Produktion aufgaben. Bei Legehennen wurden die Haltungsplätze hingegen aufgestockt.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Tierwohlcent
Holzenkamp gegen Flaschenhals-Lösung
26.03.2024 — Leidtragende einer Verbrauchsteuer auf Fleisch, die an Schlachthöfen und Zerlegungsbetrieben erhoben würde, wären laut Raiffeisenverband die Erzeuger. Stattdessen fordert der DRV eine Steuer auf Endverbraucherebene. Notwendig sei eine bürokratiearme Lösung.

xs

sm

md

lg

xl