Trockenheit sorgt Landwirte im Nordosten

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Der ausbleibende Regen bereitet den Landwirten insbesondere im Nordosten Deutschlands zunehmende Sorgen. Wie der Kreisbauernverband Havelland gestern berichtete, sind die Niederschläge in Brandenburg im Mai um etwa zwei Drittel hinter den langjährigen Durchschnittswerten zurückgeblieben. Dem seien bereits in den Vormonaten deutliche Niederschlagsdefizite vorausgegangen, so dass derzeit praktisch alle Kulturen unter mehr oder weniger starkem Trockenstress hätten, berichtete der Kreisgeschäftsführer Johannes Funke gegenüber AGRA-EUROPE. Nach seiner Darstellung halten die Bauern in der Region deshalb bei Getreide, Mais und Zuckerrüben inzwischen Ertragsverluste von bis zu 25 % für möglich. Bei der Wintergerste zeigten sich zudem erste Anzeichen von Notreife, was auf eine um rund zwei Wochen verfrühte Ernte schließen lasse, teilte Funke mit.
Während in Brandenburg eine künstliche Beregnung nicht die Regel ist, verfügen Berufskollegen in der Region nördlich von Hannover in den Landkreisen Celle, Uelzen, Gifhorn, Lüchow-Dannenberg und Lüneburg über das größte zusammenhängende Beregnungsgebiet Niedersachsens. Wie das Landvolk Niedersachsen gestern berichtete, herrscht trotz der eher kühlen Witterung in diesem Frühjahr auf den dortigen Äckern Trockenheit. Es bereite den Landwirten große Sorgen, dass im Mai nur 50 l Regen pro Quadratmeter gefallen seien und der Boden lediglich wenige Reserven aus den Wintermonaten enthalte.
„Vor allem auf den Sandböden fehlt Wasser, deshalb werden Getreide und Kartoffeln mancherorts bereits das dritte Mal beregnet“, sagte Angela Riedel vom Fachverband Feldberegnung. Die leichten Sandböden könnten das Wasser nicht so gut speichern wie die Lehmböden im Süden des Landes. Um dennoch zufriedenstellende Erträge zu erzielen, würden auf den Flächen je Durchgang 25 mm bis 30 mm und im Raps 40 mm künstlicher Niederschlag ausgebracht. Der Landesbauernverband verwies in dem Zusammenhang auf langjährige Versuche der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, denen zufolge die Feldberegnung in Trockenzeiten zu deutlichen Ertragssteigerungen führen könne. AgE (10.06.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

DBV zu GAP-Änderungen
EU-Parlament setzt wichtiges Signal
25.04.2024 — Der DBV hat die große Mehrheit des Europaparlaments für die GAP-Änderungen begrüßt. Laut Bauernpräsident Rukwied haben die Abgeordneten damit die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützt. Rukwied fordert weitere Entbürokratisierungsinitiativen.
Wölfe in Sachsen
Zahl illegaler Tötungen verdoppelt
25.04.2024 — Die bekannten Fälle an illegalen Wolfstötungen in Sachsen haben sich im Monitoringsjahr 2023/24 auf vier verdoppelt, wobei laut Einschätzung der Behörden von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Todesursachen waren der Abschuss und Verletzungen durch Köder. Insgesamt wurden 2023/24 in Sachsen 33 tote Wölfe erfasst, von denen die meisten im Straßenverkehr ums Leben kamen.
Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Risikorücklage
Rukwied widerspricht Özdemir
23.04.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht nachvollziehen, dass sich die Kosten einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage auf rund 1 Mrd. Euro im Jahr belaufen. Laut DBV-Präsident Rukwied richtet sich der Finanzbedarf maßgeblich nach ihrer inhaltlichen Ausgestaltung.

xs

sm

md

lg

xl