Um aus dem Tal der niedrigen Milchpreise herauszukommen, sind nach Auffassung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) auch die Molkereiunternehmen in der Pflicht. Um die derzeit angespannte Situation auf dem Milchmarkt zu meistern und künftige Chancen unter den neuen Marktbedingungen zu nutzen, sind Anstrengungen nicht nur bei den Landwirten, sondern insbesondere auch bei ihren Molkereien erforderlich, betonte DBV-Präsident Joachim Rukwied heute bei einem Gespräch seines Verbandes mit dem Deutschen Raiffeisenverband (DRV) und den ehrenamtlichen Spitzenvertretern der größten genossenschaftlichen Molkereien Deutschlands.
Die Runde war sich laut DBV einig, dass der Export besondere Chancen bietet und verstärkt Absatzmärkte in Drittländern erschlossen werden sollen. Hierzu müssten die Molkereien den bereits eingeschlagenen Weg fortsetzen und die politischen Entscheidungsträger in Berlin und Brüssel Marktzugänge durch den Abschluss von Handels- und Veterinärabkommen unterstützen, erklärte DBV-Vizepräsident Udo Folgart.
Weitere Chancen lägen in der Entwicklung von innovativen Produkten und Marken sowie in der Kommunikation der hohen Qualität und Standards der deutschen Milcherzeugung. Angesichts des Preisdruckes, der von der Nachfragekonzentration des Handels ausgehe, müsse die Wertschätzung von Milchprodukten stärker gefördert werden, forderten die Verbände und Molkereien gleichermaßen. Folgart: Wir Milcherzeuger sichern ein hohes Qualitätsniveau unserer Produkte und entwickeln unsere Standards zunehmend weiter. Der Handel honoriert diese Anstrengungen durch seine Niedrigpreisstrategie derzeit nicht. AgE
(14.06.2015)