Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) geht jetzt nur noch von einer durchschnittlichen Getreideernte aus. Der Verband senkte seine Prognose für die deutsche Getreideerzeugung 2015 im Vergleich zur Mai-Vorhersage um 2,0 Mio t auf 47,73 Mio t; das wären 4,28 Mio t oder 8 % weniger als das Rekordergebnis von 2014. Grund für die Anpassung sei das in weiten Teilen Deutschlands anhaltend trockene, warme Wetter, erklärte der DRV heute in Berlin. In vielen Regionen sei zu wenig Niederschlag gefallen. Dort litten die Getreidebestände teilweise sehr deutlich unter Trockenstress. Nur im äußersten Norden und Süden der Bundesrepublik sei die Wasserversorgung noch insgesamt in Ordnung. Sollte in der nächsten Zeit kein ergiebiger Regen fallen, seien weitere Einbußen zu befürchten.
Die gesamte deutsche Weizenernte wird vom Raiffeisenverband mit 25,78 Mio t um 1,2 Mio t niedriger als im Vormonat und um 2,0 Mio t kleiner als die Vorjahresproduktion veranschlagt. Für die Wintergerste erwartet der DRV nunmehr ein Aufkommen von 8,60 Mio t, verglichen mit noch 8,91 Mio t im Mai und fast 9,5 Mio t im Jahr 2014. Mit Blick auf die Sommergerste wird jetzt von 1,96 Mio t ausgegangen; das wären trotz einer größeren Anbaufläche gut 5 % weniger als im Vorjahr gedroschen wurde. Die Maiserzeugung wird nach der aktuellen Prognose des Verbandes im Jahresvergleich um 475 000 t oder mehr als 9 % auf 4,67 Mio t abnehmen.
Auch für den Winterraps hat der DRV die Erntevorhersage aufgrund der zuletzt ungünstigen Witterung nach unten korrigiert. Gerechnet wird gegenwärtig mit einem Aufkommen der schwarzen Ölfrucht von 4,99 Mio t. Im Mai war noch eine Winterrapsernte von gut 5,2 Mio t erwartet worden. Im Vorjahr war allerdings die Rekordmenge von 6,24 Mio t gedroschen worden; mithin zeichnet sich nach derzeitigem Stand ein Rückgang um 1,25 Mio t ab. AgE
(18.06.2015)