DRV warnt vor nationalen GVO-Verwendungsverboten

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat Bedenken zu den aktuellen Entwicklungen in der europäischen Gentechnikpolitik bekräftigt. „Offensichtlich ist die EU-Kommission nicht mehr bereit, Gentechnikentscheidungen eigenverantwortlich zu treffen. Sie will den Schwarzen Peter an die Mitgliedstaaten abgeben“, erklärte DRV-Präsident Manfred Nüssel heute beim Deutschen Raiffeisentag in Berlin. Wenn man es den Mitgliedstaaten ermögliche, den Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) als Lebens- und Futtermittel trotz bestehender EU-Zulassung zu verbieten, werde „die Axt an den gemeinsamen Binnenmarkt gelegt“.
„Der ungehinderte freie Warenaustausch zwischen den EU-Staaten ist eine Errungenschaft, die auf keinen Fall in Frage gestellt werden darf“, hob Nüssel hervor. Angesichts der Bedeutung der grünen Gentechnik auf den internationalen Rohstoffmärkten würden nationale Verbote in der EU gravierende Verwerfungen im innergemeinschaftlichen Handel auslösen. Dadurch stelle man die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Lebens- und Futtermittelwirtschaft aufs Spiel.
Der DRV ruft EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker auf, den Regelungsvorschlag zurückzuziehen. Mit Blick auf die kontroversen Meinungen unter den Mitgliedstaaten betonte Nüssel, es sei nicht auszuschließen, dass die Brüsseler Behörde künftig auch die Ausgestaltung der Gentechnikkennzeichnung den Mitgliedstaaten überlassen könnte.
Der DRV will sich im Fall einer Änderung der bestehenden Kennzeichnung für die umfassende Auslobung aller Gentechnikanwendungen in der Lebensmittelproduktion einsetzen. Nüssel: „Nur so entsteht Transparenz für die Verbraucher. Eine auf Milch und Fleisch beschränkte Kennzeichnung lehne ich entschieden ab. Dadurch würde die Präsenz von Gentechnik entgegen den Marktrealitäten ausschließlich mit der tierischen Erzeugung in Verbindung gebracht.“ AgE (18.06.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Pflanzenschutzmittel
Rückstände fast immer im Rahmen
24.04.2024 — Bei in der Europäischen Union vermarkteten Lebensmitteln bewegen sich die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln meist innerhalb des gesetzlichen Rahmens. Das hat der jährliche Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit auch für 2022 bestätigt. In den Mitgliedstaaten kamen insgesamt 110.829 Proben ins Labor. Davon wurden 96,3% nicht beanstandet. Noch besser fiel die Quote bei dem vom der EU koordinierten Kontrollprogramm aus.
Risikorücklage
Rukwied widerspricht Özdemir
23.04.2024 — Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann die Aussage von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nicht nachvollziehen, dass sich die Kosten einer steuerfreien Risikoausgleichsrücklage auf rund 1 Mrd. Euro im Jahr belaufen. Laut DBV-Präsident Rukwied richtet sich der Finanzbedarf maßgeblich nach ihrer inhaltlichen Ausgestaltung.
Vogelgrippe
Mehr US-Kühe infiziert
23.04.2024 — Die WHO und amerikanische Gesundheitsbehörden raten nun vom Konsum nicht pasteurisierter Milchprodukte ab. Aufgrund der möglichen Virusübertragung von Kuh zu Kuh sollen Tiertransporte in den USA minimiert werden. Da sich infizierte Tiere schnell erholen, sind keine Keulungen wie bei Geflügel erforderlich.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Entwaldungsfreie Lieferketten
Berlin will effiziente Anwendung
22.04.2024 — Das BMEL und das BMUV fordern von der EU-Kommission bei der Umsetzung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) die Sicherstellung einer effiziente Anwendung. Bedenken hat Berlin unter anderem beim sogenannten Bench-Marking. Außerdem wird eine effizientere Datenerfassung gefordert. Nachdrücklich unterstreichen beide Ressorts die Bedeutung des EUDR.

xs

sm

md

lg

xl