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Der Bund wird ein Gesamtareal von rund 31000 ha nicht privatisieren oder selbst nutzen, sondern dem Naturschutz im Rahmen das Nationalen Naturerbes zur Verfügung stellen. Wie Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks heute vor Journalisten in Berlin bekanntgab, handelt es sich bei den insgesamt 62 Gebieten um ehemalige Militärflächen, die dem Bund gehören. Die Übertragung sei gestern durch einen entsprechenden Beschluss des Haushaltsausschusses möglich geworden.
Laut Hendricks sind derzeit etwa 156 000 ha an Bundesflächen dauerhaft dem Naturschutz gewidmet. Bei der jetzt auf den Weg gebrachten Übertragung handele es sich bereits um die dritte Tranche für das Nationale Naturerbe. Während sich die Tranchen in den vergangenen beiden Legislaturperioden vor allem auf Gebiete im Osten des Landes konzentriert hätten, enthalte die nun vorliegende dritte Tranche erstmals Flächen in ganz Deutschland. Dies sei vor allem auf die Bundeswehrreform und die damit verbundene Aufgabe von Truppenübungsflächen zurückzuführen.
Wie die Ministerin weiter mitteilte, sollen Wälder, die einen großen Teil der Flächen ausmachen, grundsätzlich der natürlichen Entwicklung überlassen werden und somit zum Ziel des Bundes beitragen, insgesamt 5 % der Forstflächen in Deutschland der Natur zu überlassen. Moore und Auen würden generell naturnah entwickelt, und Heidelandschaften sollten unter anderem durch Schaf und Rinderhaltung offengehalten werden.
Die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Prof. Beate Jessel, wies auf die große Bedeutung der wilden Areale hin. So sicherten sie den Erhalt der Artenvielfalt und stellten nötige Vergleichsräume und Lernflächen für den Klimawandel dar.
Übernommen werden sollen die Flächen bis Ende 2017 von den Ländern, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und unterschiedlichen Naturschutzorganisationen. Um rund 18 000 ha will sich der Bund selbst kümmern und hat dafür bereits 4 Mio Euro an jährlichen Pflegekosten veranschlagt. AgE
(19.06.2015)