Verärgert über einen Beitrag des ARD-Morgenmagazins über vermeintliche gesundheitsschädliche Wirkungen von Trinkmilch hat sich der Deutsche Bauernverband (DBV) geäußert. In einer Presseverlautbarung warf der Verband dem verantwortlichen Westdeutschen Rundfunk (WDR) gestern vor, er habe mit einer unspezifischen, unbewiesenen Verdächtigung das für die Gesundheit wichtige Nahrungsmittel Milch unreflektiert und in wenig seriöser Weise in Frage gestellt.
In einem Studiointerview mit einem Wissenschaftsjournalisten war über negative gesundheitliche Folgen des Milchtrinkens spekuliert worden. Dabei hieß es, Milch könne Allergien, Akne und auch Krebs auslösen. Zwar habe der Wissenschaftsjournalist richtig gestellt, dass eine Laktose-Intoleranz bei mitteleuropäischen Verbrauchern sehr selten sei. Gleichzeitig seien aber die Aussagen des Moderators und eines Filmbeitrags zu den anderen Erkrankungen unwidersprochen geblieben, kritisierte der DBV.
Der Bauernverband nannte es mehr als fraglich, wenn Medien in Gesundheitsfragen, die die Zuschauer besonders bewegen, unbewiesene Verdächtigungen aussprechen, die nicht durch wissenschaftlich-medizinische Untersuchungen belegbar sind. Darauf weise auch der Pressekodex des Deutschen Presserats hin. Untragbar werde eine solche journalistische Leistung, wenn ein öffentlich-rechtlicher Fernsehsender, der für sich den Qualitätsjournalismus in Anspruch nimmt, einen solchen Verdacht verbreitet. Damit stehe der WDR in Widerspruch zu den Ergebnissen vieler nationaler und internationaler wissenschaftlicher Untersuchungen, in denen keine gesundheitsschädlichen Wirkungen der Milch festgestellt worden seien. AgE
(23.06.2015)