Milch erhöhe das Krebsrisiko und schade den Knochen, führen Kritiker des Grundnahrungsmittels immer wieder an. Dem widersprechen eindeutig die Ergebnisse einer Meta-Studie, die der Münchener Landwirtschaftsminister Helmut Brunner beim Bayerischen Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) in Auftrag gegeben hatte. In Zusammenarbeit mit dem Max-Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe wertete das KErn rund ein Jahr lang fast 400 Einzelstudien weltweit aus. Das Ergebnis: Es gebe keine belastbaren Erkenntnisse, dass Milch krank mache, wohl aber Belege für ihre positiven Wirkungen auf den Organismus. Milch ist gesund. Sie löst Zivilisationskrankheiten wie Krebs, Osteoporose oder Allergien nicht etwa aus, sondern schützt sogar eher vor ihnen, resümierte Brunner gestern in München.
Der Minister erhofft sich nun eine Versachlichung der Diskussion. Schließlich zeige die Studie, dass es keine wissenschaftliche Grundlage für einen Zusammenhang zwischen dem Milchkonsum und Krankheiten gebe. Milch ist und bleibt ein gesundes und wertvolles Lebensmittel und ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung, so Brunner. Dafür liefere die Meta-Studie deutliche Hinweise: So würden nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen etwa das in der Milch enthaltene Kalzium, aber auch die Fettsäure CLA sowie Molkenproteine mit einer Schutzwirkung bei verschiedenen Krebserkrankungen in Verbindung gebracht.
Brunner wies darauf hin, dass bereits ein Glas Milch pro Tag das Risiko verringern könne, an Darmkrebs zu erkranken. Zudem erhöhe Kalzium nachweislich die Knochendichte, die bis zum 30. Lebensjahr ihr Maximum erreiche. Vor allem bei Kindern und jungen Erwachsenen ist eine ausreichende Kalziumzufuhr durch Milcherzeugnisse deshalb besonders wichtig, betonte Brunner. Der Untersuchung zufolge schütze Milch darüber hinaus vor Herzkreislauferkrankungen und habe einen positiven Einfluss auf den Blutdruck. (www.kern.bayern.de) AgE
(24.06.2015)