Habeck beklagt Auswüchse in der Tierschutzdebatte

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Eine Mitschuld seiner Partei an Auswüchsen in der gegenwärtigen Tierschutzdebatte hat der Grünen-Politiker Dr. Robert Habeck eingeräumt. Bei einer Podiumsdiskussion zum Abschluss des Bauerntages distanzierte sich der schleswig-holsteinische Landwirtschaftsminister gestern entschieden von persönlichen Angriffen auf Landwirte und deren Familien sowie auf Verbandsvertreter. Eine Diskriminierung von Menschen sei „unter keinen Umständen akzeptabel“. Man müsse dringend wegkommen von einer Individualisierung der Auseinandersetzung um die landwirtschaftliche Tierhaltung, „an der auch meine Partei einen Anteil hat“, mahnte Habeck. Stattdessen müsse die Diskussion auf eine ökonomische Ebene gehoben werden.
Die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gitta Connemann, wies darauf hin, dass bestimmte Kräfte die Landwirtschaft als neues Feld der politischen Auseinandersetzung entdeckt hätten. Diese Auseinandersetzung werde häufig mit Schwarz-Weiß-Bildern und ungerechtfertigten Pauschalisierungen und Vereinfachungen geführt. Connemann sieht darin eine Ursache, dafür dass die Landwirte zu „Pügelknaben der modernen Zeit“ geworden seien.
Demgegenüber warnte SPD-Fraktionsvize Ute Vogt vor einem „Schwarze-Peter-Spiel“. Die Erzeuger müssten die Wünsche der Verbraucher nach regionalen und tiergerecht erzeugten Produkten ernst nehmen. Gleichzeitig müssten die Verbraucher akzeptieren, „Fleisch kostet mehr, wenn es gut produziert wird“.
Der stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion, Dr. Dietmar Bartsch, bezeichnete die Landwirtschaft als einen „wesentlichen Teil der Gesellschaft“. Sie verdiene entsprechende Wertschätzung. Eine Strukturdiskussion nach dem Motto „groß ist schlecht und klein ist gut“, nannte Bartsch absurd. AgE (29.06.2015)
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