Die deutsche Ernährungswirtschaft konnte das im März verzeichnete Umsatzwachstum nicht fortsetzten. Wie die Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie (BVE) heute mitteilte, erwirtschaftete die Branche im April einen Gesamtumsatz von 13,8 Mrd Euro; das war im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Rückgang um 8,5 %. Im März hatten die Erlöse im Jahresvergleich erstmals für 2015 gesteigert werden können, und zwar um 1,7 %.
Laut BVE ging der Branchenumsatz im April aufgrund sinkender Verkaufspreise im In- und Ausland auch mengenmäßig zurück; hier wurde gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 6,4 % verzeichnet. Kalender- und Saisoneffekte hätten hingegen bei der Umsatzentwicklung im April eine untergeordnete Rolle gespielt.
Rückläufig sei im April auch die Lebensmittelproduktion gewesen, berichtete die Bundesvereinigung. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex sei im Vorjahresvergleich um 4,8 % gesunken. Darüber hinaus seien neue Impulse im Exportgeschäft, dem eigentlichen Wachstumstreiber der Branche, ausgeblieben. Die Lebensmittelausfuhren seien binnen Jahresfrist um 8,2 % auf 4,1 Mrd Euro zurückgegangen. Durch einen stagnierenden Inlandsmarkt mit steigenden Kosten und einer zunehmenden Konkurrenz gerieten die Erträge und Arbeitsplätze der Ernährungsindustrie erheblich unter Druck.
Die Stimmung bei den Unternehmen der Ernährungsindustrie ist der BVE zufolge im Juni deutlich zurückgegangen. Der ifo-Geschäftsklimaindex für die Branche sei um 26 Punkte eingebrochen und auf den tiefsten Stand der letzten zwölf Monate gesunken. Während die aktuelle Geschäftslage und die Erwartungen an das Exportgeschäft noch moderat positiv geblieben seien, habe es bei den Geschäftserwartungen deutliche Rückschläge gegeben. Offenbar gebe es nur wenig Zuversicht bei den Aussichten auf neue Konjunkturimpulse. AgE
(30.06.2015)