In der Schweiz zeichnet sich aufgrund des hohen Grenzschutzes und der stabilisierenden Wirkung des Direktzahlungssystems eine mittelfristig stabile Entwicklung der Landwirtschaft ab. Das ist das Ergebnis von Modellrechnungen im Rahmen des ersten Swiss Agricultural Outlook 2014-2024, den das Forschungsinstitut Agroscope vorgelegt hat. Nach Angaben von Agroscope zeigen die Berechnungen, dass sich der Strukturwandel in der Landwirtschaft voraussichtlich mit gleichbleibendem Tempo fortsetzen werde. Allerdings sei zu erwarten, dass das Nettounternehmenseinkommen des Sektors im Jahr 2024 etwa auf dem Niveau des ersten Projektionsjahres 2014 liege.
Wie das Forschungsinstitut weiter ausführte, werden nach den eigenen Modellrechnungen die Milchviehbestände in der Dekade bis 2024 zwar abgestockt, wobei die Milchproduktionsmenge aber wegen der gleichzeitig steigenden Milchleistung pro Kuh und einer kleineren Menge innerbetrieblich verwerteter Milch nicht abnehmen dürfte. Vielmehr sei bei sinkenden Milchpreisen sogar ein leichter Anstieg der vermarkteten Milchmenge zu erwarten. Derweil werde die Zahl der Mutterkühe trotz voraussichtlich ebenfalls sinkender Rindfleischpreise relativ stabil bleiben, was die Experten mit den flächenbezogenen Versorgungssicherheitsbeiträgen im Rahmen der Schweizer Agrarpolitik begründen.
Die von den Fachleuten erwartete Differenz zwischen der aktuellen und der wachsenden Inlandsnachfrage nach Rindfleisch werde wahrscheinlich vorwiegend durch Importe ausgeglichen, so Agroscope. Gleichzeitig sei mit einer Ausdehnung der heimischen Veredlungsproduktion zu rechnen, wozu der hohe Außenschutz und die weiter steigende Nachfrage beitrügen. AgE
(04.07.2015)