Die SPD ist unzufrieden mit Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt. Zwar sei die Zusammenarbeit mit dem CSU-Politiker äußerst angenehm, sagte die Stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Ute Vogt, gegenüber AGRA-EUROPE. Von den vielen Themen, die die Koalition im Bereich Ernährung und Landwirtschaft angepackt habe, sei allerdings erst wenig erledigt.
Wir hoffen auf mehr Entscheidungsfreude, um die Dinge voranzubringen, so Vogt. Hier könne der Minister noch deutlich besser werden. Für die nächsten Monate erwarte man mehr entscheidungsreife Vorlagen aus dem Ministerium. Schmidt selbst müsse ein Interesse an konkreten politischen Ergebnissen haben. Vogt ist daher zuversichtlich, dass wir in der zweiten Halbzeit der Legislaturperiode noch zulegen werden.
Die Liste der unerledigten Fragen reicht der SPD-Politikerin zufolge von der Novelle des Bundeswaldgesetzes über ein Verbot von Qualzuchten bis zur Anpassung des Gentechnikgesetzes. Im Tierschutz gehen Vogt die Aktivitäten des Ministers nicht weit genug. Ihre Fraktion strebe weiterhin eine Novelle des Tierschutzgesetzes an, um wichtige Vorhaben umzusetzen.
Im Bereich der Ernährung warte man nach wie vor auf Vorschläge für eine Reform der Lebensmittelbuchkommission sowie eine Neufassung des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuchs (LFGB), erklärte Vogt. Beim wichtigen Thema Lebensmittelverschwendung zielten die Aktivitäten des Ministeriums zu sehr auf die Verbraucher und vernachlässigten den Rest der Wertschöpfungskette. AgE
(10.07.2015)