Der amerikanische Agrar- und Nahrungsmittelkonzern Cargill darf die Industrieschokoladensparte des Wettbewerbers Archer Daniels Midland (ADM) übernehmen - aber nur, wenn ADM zuvor das Mannheimer Schokoladenwerk, sein größtes in Europa, an einen geeigneten Dritten veräußert. Unter dieser Auflage stimmt die Europäische Kommission der geplanten Akquisition zu.
Wie die Brüsseler Behörde heute mitteilte, ergab ihre Überprüfung, dass die angemeldete Übernahme den Wettbewerb in dem ohnehin bereits konzentrierten Markt für Industrieschokolade verringern würde. Vor allem in der Nähe der deutschen Werke ansässige Kunden, oft kleine und mittlere Unternehmen, müssten in der Folge unter Umständen höhere Preise für Industrieschokolade zahlen, befürchtet die Kommission.
Schokolade ist ein süßes, aber hartes Geschäft. Wir möchten sicherstellen, dass die Verbraucher keine höheren Preise für Schokoladenwaren, Kekse und Eiskrem zahlen müssen, erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager in Brüssel. Durch die Veräußerung des ADM-Industrieschokoladenwerks in Mannheim bleibe der Wettbewerb gewahrt.
Die Untersuchung hat laut Kommission ferner gezeigt, dass in Belgien, Frankreich und Großbritannien kein Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken besteht. Dort sei der gemeinsame Marktanteil von Cargill und ADM viel kleiner, und insbesondere der Konkurrent Barry Callebaut übe Wettbewerbsdruck aus. AgE
(22.07.2015)