Gezielte Bejagung kann Afrikanische Schweinepest stoppen

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Eine Verstärkung der konventionellen Jagd auf Wildschweine an den Außengrenzen der Europäischen Union zu Weißrussland und Russland könnte dazu beitragen, die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) wirksam zu stoppen. Zu dieser Einschätzung gelangt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in einem aktuellen Gutachten. Danach könnte eine verstärkte Bejagung - insbesondere von Bachen - die Vermehrung der Wildschweine im folgenden Jahr um 30 % bis 40 % verringern und bereits damit das Risiko einer weiteren Verbreitung der ASP senken.
Ferner sollte durch eine möglichst schnelle Entfernung von Kadavern der Kontakt von Wildschweinen zu infizierten beziehungsweise verendeten Artgenossen innerhalb eines Radius von 50 km sofort unterbunden werden, heißt es in dem Gutachten. Die Durchführbarkeit dieser Maßnahmen hängt dabei nach Einschätzung der EFSA vom jeweiligen Gebiet ab. Eine sehr starke Bejagung mit dem Ziel, die Bestände kurzfristig um 70 % und mehr schrumpfen zu lassen, sei theoretisch ebenfalls erfolgversprechend, aber als drastische Maßnahme nicht akzeptabel und innerhalb einer Jagdsaison wohl auch nicht umsetzbar.
Die ASP wurde in der EU erstmals Anfang 2014 bei Wildschweinen in Polen und Litauen registriert. Vermutlich hatten die Tiere aus Weißrussland kommend die EU-Außengrenze überquert. Laut EFSA wurden zwischen dem 24. Januar 2014 und dem 10 März 2015 in Polen, Litauen, Lettland und Estland insgesamt 358 bestätigte ASP-Fälle bei Wildschweinen und 41 Ausbrüche in Hausschweinbeständen festgestellt. Dabei scheint die Infizierung der Nutztiere nicht auf unmittelbaren Kontakt mit Wildschweinen, sondern auf insgesamt schlechte Hygienebedingungen in Hinterhofbetrieben sowie auf die Verfütterung von Küchenabfällen und infiziertem Gras zurückzugehen. AgE (22.07.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Ukrainische Agrareinfuhren
Kein akutes Risiko für Marktverwerfungen
28.03.2024 — Die EU-Kommission sieht derzeit keine akute Gefahr von Marktverwerfungen durch steigende Agrareinfuhren aus der Ukraine. Eine qualifizierte Mehrheit der EU-Botschafter steht trotzdem auf der Kippe. Unterdessen warnen Deutschland und die Niederlande davor, der Ukraine in den Rücken zu fallen. Die französische Agrarbranche hat zwischenzeitlich die eigene Regierung in das Lager der Nein-Sager getrieben.
GAP-Änderungen
Özdemir stimmt Schnellverfahren zu
27.03.2024 — Die EU-Staaten haben sich einstimmig für eine schnelle Annahme der vorgeschlagenen GAP-Änderungen eingesetzt. Bundesagrarminister Cem Özdemir warnt allerdings vor einer verwässerten Fruchtfolge. Während der CDU-Europaabgeordnete Norbert Lins das geforderte Eilverfahren erleichtert aufnimmt, krisiert der grüne Abgeordnete Martin Häusling das Verfahren scharf.
Agrarstrukturerhebung
Schweinehaltung am stärksten abgebaut
27.03.2024 — Die umfassende Agrarstrukturerhebung aus dem Jahr 2023 zeigt, dass innerhalb von drei Jahren die Schweinehaltung in Deutschland spürbar geschrumpft ist. Die Zahl der Halter und der Schweine nahm zweistellig ab. Bei Rindern war der Schwund geringer, wobei aber viele Milcherzeuger die Produktion aufgaben. Bei Legehennen wurden die Haltungsplätze hingegen aufgestockt.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
Tierwohlcent
Holzenkamp gegen Flaschenhals-Lösung
26.03.2024 — Leidtragende einer Verbrauchsteuer auf Fleisch, die an Schlachthöfen und Zerlegungsbetrieben erhoben würde, wären laut Raiffeisenverband die Erzeuger. Stattdessen fordert der DRV eine Steuer auf Endverbraucherebene. Notwendig sei eine bürokratiearme Lösung.

xs

sm

md

lg

xl