In den Niederlanden könnte die Milchproduktionsmenge bald durch eine Obergrenze für die Phosphatemissionen der Betriebe eingeschränkt werden. Die rasche Einführung einer solche Quote sowie einzelbetrieblicher Phosphatkontingente und handelbarer Emissionsrechte hat die für Landwirtschaft zuständige Staatssekretärin Sharon Dijksma Anfang Juli der Zweiten Kammer des niederländischen Parlaments vorgeschlagen.
Damit reagierte Dijksma auf die vorläufige Schätzung des niederländischen Statistikamtes (CBS) zum gesamten Phosphataufkommen aus der Tierproduktion des Landes, das demnach 2014 nur knapp unter der von der EU vorgegebenen Obergrenze von insgesamt 172,9 Mio kg lag. Eine Überschreitung dieser Linie würde mit Blick auf die Umsetzung der EU-Nitratrichtlinie Vergünstigungen für die Niederlande gefährden, so Dijksma. Außerdem habe das Phosphataufkommen der Milcherzeuger die selbst auferlegte Obergrenze von 84,9 Mio kg um 1,2 Mio kg überschritten.
Nach Abschaffung der EU-Milchquotenregelung im April 2015 dürften die Milcherzeuger ihre Produktion nach Einschätzung von Dijksma in den kommenden Jahren weiter ausdehnen, um die global steigende Nachfrage nach Milcherzeugnissen im Zuge der wachsenden Weltbevölkerung zu bedienen. Damit würden die Phosphatemissionen allerdings weiter steigen. Um diese Entwicklung zu stoppen und Sanktionen der EU-Kommission zu vermeiden, will die Staatsekretärin den Phosphatausstoß der Milchbranche per Gesetz auf eine nationale Quote von 84,9 Mio kg beschränken. Diese Linie müsse nach unten anpassbar sein, so Dijksmas Forderung. AgE
(24.07.2015)