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Internetnutzer in ländlichen Regionen sind in Sachen Datenübertragung noch immer vielerorts deutlich benachteiligt gegenüber Einwohnern von Stadtgebieten.
In der Gesamtheit mobiler und kabelgebundener Übertragungsmethoden betrug die Verfügbarkeit von Transferraten von mindestens 50 Mbit/s auf dem Land Ende 2014 mit 23,3 % nur gut ein Viertel der städtischen Versorgungsleistung. Das geht aus dem Breitbandatlas des Bundes hervor, den das Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegeben hat.
Demnach bot im Hinblick auf Kabel- beziehungsweise Festnetz-gebundene Breitbandtechnologien das Internet via Kabelfernsehanschluss (CATV) zum Jahreswechsel die beste Breitbandabdeckung bei Gemeinden mit einer Bevölkerung mit weniger als 100 Einwohnern pro km²; die Technologie war allerdings nur in knapp jedem achten Haushalt verfügbar. Dagegen ist es in mittlerweile mehr als 80 % der Stadtgebiete möglich, den digitalen Kabelanschluss auch für Breitbandinternet und Telefonie zu nutzen. Die VDSL-Technologie legte im Vorjahresvergleich auf dem Land um drei Prozentpunkte zu und steht damit nach aktuellem Stand knapp 10 % der Gemeinden zur Verfügung; in der Stadt sind es 22,0 %.
Die digitale Agenda der Europäischen Union sieht vor, dass bis zum Jahr 2020 sämtliche Haushalte und Betriebe in der EU mit einem Anschluss ausgestattet sind, der eine Übertragung von mindestens 30 Mbit/s ermöglicht. Entsprechende Technologien waren Ende 2014 in 88,6 % der deutschen Stadtgebiete und 39,1 % der ländlichen Regionen nutzbar. Der Ausbaufortschritt im ländlichen Raum betrug 2014 dabei 14,7 Prozentpunkte.
Mobile Datenübertragungstechnologien können laut Breitbandatlas auch im ländlichen Raum mittlerweile von der überwiegenden Zahl der Haushalte genutzt werden. Der Long-Term-Evolution-(LTE)-Standard mit Praxiswerten von mindestens 2 Mbit/s ist den Erhebungen zufolge in 78,8 % der bevölkerungsschwachen Gemeinden nutzbar; in Stadtgebieten lag die Abdeckung Ende 2014 bei 97,4 %. Vom Mobilfunkstandard UMTS und dessen Weiterentwicklung HSDPA mit einer Geschwindigkeit von mindestens 1 Mbit/s können 62,5 % der ländlichen Regionen profitieren, gegenüber einer Rate von 99,5 % bei Stadtgebieten. AgE
(29.07.2015)