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Die diesjährige Winterweizenernte, die witterungsbedingt zunächst nur im Süden Deutschlands vorangekommen ist, hat bislang sehr unterschiedliche Ergebnisse geliefert. Wie der Deutsche Bauernverband (DBV) heute in seinem zweiten Erntebericht mitteilt, liegen die bisherigen Ertragsmeldungen um rund 10 % bis 15 % unter dem guten Vorjahreswert von durchschnittlich 87 dt/ha. Für die bundesdeutsche Weizenernte ließen sich allerdings noch keine soliden Schätzungen ableiten. Es sei jedoch zu erwarten, dass das Ertragsniveau des Winterweizens in Abhängigkeit von der Bodengüte und der Wasserversorgung stark schwanken werde.
Sorgen bereitet vielen Landwirten nach Angaben des DBV derzeit die Roggenernte. Erste Druschergebnisse ließen aufgrund eines hohen Anteils an Schmachtkorn regional Mindererträge gegenüber dem Vorjahr von bis zu 30 % befürchten. Im Bundesdurchschnitt könnten die Erträge mit 50 dt/ha etwa 18 % unterhalb des 2014 erreichten Durchschnittsniveaus liegen.
Äußerst heterogen gestalte sich in den Regionen Deutschlands in diesem Jahr die Ertragslage bei Wintergerste, berichtete der DBV. Die anhaltende Trockenheit habe vor allem in Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Thüringen zu deutlichen Mindererträgen von 15 % bis 20 % im Vergleich zum Vorjahr geführt. Dagegen hätten die Erträge auf Standorten mit ausreichenden Niederschlägen vor allem in den norddeutschen Bundesländern und im äußersten Süden nahezu das sehr gute Vorjahresniveau erreicht. Der Bauernverband rechnet damit, dass im Bundesdurchschnitt 72 dt/ha Wintergerste geerntet werden, womit das Vorjahresniveau um gut 6 % unterschritten würde. Die Gesamtmenge an Wintergerste dürfte sich auf 9,1 Mio t belaufen und um 335 000 t kleiner ausfallen als 2014.
Hinsichtlich der Winterrapsernte, die im Norden Deutschlands mit dem größten Anbaugebiet in Mecklenburg-Vorpommern noch nicht begonnen hat, sind dem DBV zufolge noch keine verlässlichen Aussagen über die Gesamtmenge möglich. Jedoch scheine sich die Prognose zu bestätigen, dass das Rapsaufkommen deutlich kleiner ausfallen werde als im Vorjahr. Dies sei insbesondere auf den starken Schädlingsbefall im vergangenen Herbst zurückzuführen. AgE
(31.07.2015)