Der Umsatzrückgang bei den deutschen Landtechnikherstellern hat sich im ersten Halbjahr 2015 fortgesetzt, ist allerdings nicht so hoch ausgefallen wie zunächst befürchtet wurde. Wie der Fachverband Landtechnik im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) heute mitteilte, wurden in der Bundesrepublik von Januar bis Juni Landmaschinen und Traktoren im Gesamtwert von 4,13 Mrd Euro produziert; das waren 9 % weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Während die Erlöse bei Landmaschinen um 8,1 % auf 2,40 Mrd Euro zurückgingen, verringerte sich der mit Traktoren erzielte Umsatz um 10,4 % auf 1,73 Mrd Euro. Trotz erheblicher Verluste haben wir besser abgeschnitten als erwartet, kommentierte der Geschäftsführer des Fachverbandes, Dr. Bernd Scherer, die Halbjahreszahlen. Die Rückgänge hätten sich zuletzt sehr in Grenzen gehalten.
Der Fachverband Landtechnik erwartet eine Fortsetzung des Trends aus dem ersten Halbjahr. Die Umsatzprognose für das gesamte Jahr 2015 liege bei 6,9 Mrd Euro; dies würde gegenüber 2014 ein Rückgang um 10 % bedeuten. Der Auftragsbestand der Landtechnikunternehmen habe sich in den vergangenen Wochen leicht verringert und entspreche momentan einer Auslastung der Produktionskapazitäten von zwei Monaten.
Die traditionell größten Exportmärkte der in Deutschland produzierenden Landtechnikunternehmen weisen nach Angaben des Fachverbandes derzeit eine deutliche Schwäche auf. So befinde sich der französische Absatzmarkt als wichtigster Abnehmer deutscher Landtechnik bereits im zweiten Jahr in Folge in einer tiefen Rezession. Die Umsätze hätten sich im Berichtszeitraum noch einmal um ein Fünftel verringert, und einen ähnlich hohen Rückgang habe es auch in Großbritannien gegeben. Noch schwieriger gestalte sich aktuell das Russlandgeschäft, wo die Erlöse im ersten Halbjahr um weitere 35 % eingebrochen seien. AgE
(03.08.2015)