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Russlands Importembargo gegen zahlreiche Agrargüter und Nahrungsmittel aus der Europäischen Union sowie den USA, Kanada, Australien und Norwegen ist heute seit einem Jahr in Kraft. Die Europäische Kommission präsentierte anlässlich des Jahrestages aktuelle Zahlen zum Agrarhandel und rechnete vor, dass für die meisten Produkte alternative Absatzmärkte gefunden worden seien. Es ist eindeutig, dass die EU-Agrar- und Ernährungswirtschaft bemerkenswert gut zurecht gekommen ist, so die Kommission.
Nach Angaben der Brüsseler Behörde hat die EU von August 2014 bis Mai 2015 Nahrungsmittel im Wert von 105,6 Mrd Euro in Drittstaaten exportiert; das waren 4,8 Mrd Euro oder 4,8 % mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, obwohl die Ausfuhren nach Russland gleichzeitig um 4,0 Mrd Euro oder 42,7 % zurückgingen. Der Statistik zufolge kletterten die Lieferungen in die USA sowie nach China und Hong Kong besonders stark. Dessen ungeachtet klagen sowohl der Deutsche Bauernverband (DBV) als auch andere Branchenorganisationen über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Blockade.
Unterdessen geht der russische Präsident Wladimir Putin gegen den Schmuggel von Lebensmitteln vor. Am Donnerstag trat ein Dekret in Kraft, das die Verbrennung von Nahrungsmitteln aus dem Westen vorsieht, die russischem Recht zufolge illegal im Land gehandelt werden. Die Vernichtung der Waren soll mit Kameras aufgezeichnet und von wenigstens zwei Zeugen verfolgt werden. AgE
(10.08.2015)