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Die Verbraucher in Deutschland haben im vergangenen Monat beim Einkauf ihrer Lebensmittel kaum tiefer in die Tasche greifen müssen als vor einem Jahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute mitteilte, verteuerten sich im Juli die Nahrungsgüter im Vergleich zum Vorjahresmonat um durchschnittlich 0,4 %. Einen Monat zuvor lagen die Lebensmittelpreise im Schnitt noch 1,0 % höher als vor Jahresfrist; demnach hat sich der Anstieg bereits wieder abgeschwächt. Dennoch blieb die Teuerungsrate für Nahrungsmittel weiterhin über derjenigen für alle Waren und Dienstleistungen, die das Bundesamt für Juli mit 0,2 % angab.
Nach Angaben der Wiesbadener Statistiker wurde im Bereich der Nahrungsmittel im Berichtsmonat vor allem Obst teurer angeboten als vor einem Jahr, und zwar im Schnitt um 6,1 %. Für Gemüse mussten die Verbraucher 3,9 % tiefer in die Tasche greifen, insbesondere weil Kartoffeln nach dem Niedrigpreisjahr 2014 nun 17,2 % mehr kosteten. Eine Preiserhöhung von 2,5 % im Vorjahresvergleich verzeichnete das Statistikamt bei Fisch und Fischwaren; bei Süßwaren belief sich das Plus auf 2,2 %.
Deutlich preiswerter als vor zwölf Monaten konnten die Konsumenten dagegen Molkereiprodukte einkaufen, und zwar im Schnitt um 6,2 %. Die gefallenen Milcherzeugerpreise ließen vor allem H-Milch und Frischmilch in den Läden billiger werden. Die entsprechenden Verbraucherpreise lagen um rund 15 % beziehungsweise 13 % unter dem Vorjahresniveau; bei Sahne waren es 11 %. Bei Speisefetten und -ölen belief sich der Preisrückgang im Vergleich zum Juli 2014 auf 4,9 %.
Für Fleisch mussten die Verbraucher laut Destatis im Mittel 0,7 % weniger bezahlen als im Vorjahresmonat. Auf Erzeugerseite fiel der Preisrückgang dagegen teilweise viel deutlicher aus. Laut EU-Kommission lagen die Hähnchenpreise in Deutschland im Juli um gut 2 % unter dem Vorjahresniveau, während Schlachtschweine 16 % weniger kosteten. Lediglich Schlachtrinder wurden teurer abgerechnet als vor zwölf Monaten. AgE
(14.08.2015)