Die Fleischexporteure der USA haben im ersten Halbjahr 2015 nicht an das Rekordergebnis aus dem Vorjahr anknüpfen können. Nach Angaben der amerikanischen Exportorganisation für Fleisch (USMEF) konnten sie im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2014 mit 1,62 Mio t Rind-, Schweine- und Lammfleisch insgesamt 6,9 % weniger Ware an Auslandskunden verkaufen und mussten bei den Erlösen einen Rückgang um 8,5 % auf 6,14 Mrd $ (5,54 Mrd Euro) hinnehmen.
Wir wussten, dass es 2015 Hindernisse beim Export geben und die sehr gute Performance des Vorjahres kaum zu halten sein wird, erläuterte USMEF-Präsident Philip S e n g . Im ersten Quartal habe der Hafenstreik an der US-Westküste die Ausfuhren negativ beeinflusst. Im schwächer als erwartet ausgefallenen zweiten Quartal sei der stärkere internationale Wettbewerbsdruck und der gestiegene Dollarkurs zum Tragen gekommen. Seng berichtete, dass den US-Anbietern bei Schweinefleisch vor allem die EU in Asien Konkurrenz mache, während es bei Rindfleisch Australien sei.
Von Januar bis Juni 2015 sind die US-Schweinefleischausfuhren einschließlich Verarbeitungsware laut USMEF im Vorjahresvergleich um 5,3 % auf knapp 1,09 Mio t zurückgegangen, die Exporterlöse um 16,1 % auf 2,88 Mrd $ (2,60 Mrd Euro). Grund dafür war unter anderem das geringere Kaufinteresse für US-Erzeugnisse in China und Japan. Die Lieferungen von Schweinefleisch nach Mexiko und Südkorea konnten dagegen ausgedehnt werden.
Die von den USA im Ausland abgesetzte Menge an Rindfleisch einschließlich Nebenerzeugnissen fiel im ersten Halbjahr 2015 mit 527 100 t um ein Zehntel kleiner als in der Vorjahresperiode aus. Insbesondere Kanada, Hongkong und Ägypten orderten weniger Ware in den Staaten. Aufgrund der höheren Preise für Rindfleisch entsprachen die Exporterlöse der US-Anbieter mit insgesamt 3,26 Mrd $ (2,94 Mrd Euro) aber in etwa dem Vorjahresniveau. AgE
(19.08.2015)