DBV rechnet mit 11 Prozent weniger Getreide

Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 
Copyright:
Copyright:
Auf rund 46,5 Mio t und damit knapp 11 % weniger als im Vorjahr hat der Deutsche Bauernverband (DBV) die diesjährige Getreideernte in Deutschland veranschlagt. Wie DBV-Präsident Joachim Rukwied heute in Berlin vor Journalisten erklärte, hat die seit Mai in weiten Teilen Deutschlands extrem ausgeprägte Trockenheit deutliche Spuren bei den Getreidebeständen hinterlassen. Dabei zeigten sich regional jedoch erhebliche Unterschiede, betonte Rukwied. Während beispielsweise die Landwirte im äußersten Süden und im Norden des Landes normale bis gute Erträge registrierten, seien in den von der Trockenheit besonders betroffenen Teilen Bayerns, Hessen, Rheinland-Pfalz und den östlichen Bundesländern mitunter Ertragseinbrüche von bis zu 50 % verzeichnet worden.
Auch je nach Kultur seien die Ergebnisse sehr verschieden ausgefallen, stellte der Verbandspräsident fest. So habe die Frühjahrstrockenheit vor allem beim Winterweizen, beim Roggen und der Sommergerste bemerkbar gemacht. Mit 24,6 Mio t falle die Weizenernte voraussichtlich um 12 % kleiner aus als 2014, während beim Roggen mit 3,2 Mio t sogar 15 % weniger als im Vorjahr gedroschen worden sei. Beim Raps rechnet Rukwied ebenfalls mit einem kräftigen Minus von 13 % auf 5 Mio t. Wintergerste habe dagegen vom frühen Erntetermin profitiert, so dass die Erntemenge mit 9,2 Mio t nur um rund 3 % hinter dem Vorjahresergebnis zurückbleibe.
Nach Angaben des DBV-Präsidenten schadet die anhaltende Augusttrockenheit massiv den noch im Wachstum befindlichen Kulturen wie Mais und Zuckerrüben sowie dem Grünland und dem Feldfutterbau. Hier befürchtet er bereits irreparable Schäden und Futterknappheit im Winter. Problematisch für die Bauern ist Rukwied zufolge auch die aktuelle Preissituation. Wegen des Angebotsdrucks vom Feld und sinkender Terminmarktnotierungen erhielten Erzeuger aktuell beispielsweise für eine Tonne Wintergerste nur 130 Euro bis 150 Euro und für Weizen je nach Qualität 145 Euro bis 175 Euro. Wegen der absehbar schlechten Maisernte schließt der Verbandspräsident allerdings eine verstärkte Nachfrage nach Futtergerste und Futterweizen und damit Preiserhöhungen in den kommenden Monaten nicht aus. AgE (19.08.2015)
Weitersagen: WhatsApp Facebook Twitter Mail
 

Das könnte Sie auch interessieren

Mehrwertsteuerfinanzierung
Beringmeier ist dafür
18.04.2024 — Der Vorschlag der Zukunftskommission Landwirtschaft für eine Mehrwertsteuerfinanzierung findet beim WLV grundsätzliche Zustimmung. Allerdings müsse er konkretisiert werden. Entscheidend seien eine gesetzliche Regelung, dass die Einnahmen vollständig den Betrieben zuflössen und diese Planungssicherheit für 20 Jahre bekämen, so der WLV.
Nachwachsende Rohstoffe
Anbau war 2023 rückläufig
17.04.2024 — Der Flächenbedarf für nachwachsende Rohstoffe (NawaRo) ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Laut der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) war dafür eine geringere Biogasverstromung ursächlich. Im Segment des Energiepflanzenanbaus für Biogas ging der Flächenbedarf um 11% zurück. Der Trend dürfte sich fortsetzen, sofern die Konditionen für Alt-Biogasanlagen nicht verbessert werden, so die FNR.
Nährstoffbericht Niedersachsen
Stickstoffsaldo sinkt immer weiter
16.04.2024 — Die Nährstoffüberschüsse in Niedersachsen haben sich 2022/23 weiter verringert. Gemäß dem 11. Nährstoffbericht der Landwirtschaftskammer lag der Stickstoffsaldo um 50.461 Tonnen unter der zulässigen Menge. Fortschritte gab es auch beim Phosphat. Beim rechnerischen Bedarf stand hier unterm Strich ein Minus von 26.099 Tonnen. Die Verringerungen schlagen aber noch nicht auf die Oberflächen- und Grundwassermessstellen durch. Aus Sicht von Agrarministerin Staudte müssen die Anstrengungen somit fortgesetzt werden. Landvolkpräsident Hennies fordert indes eine Verschlankung des Düngerechts.
Rundumschutz
R+V-AgrarPolice
Im Schadenfall kann die wirtschaftliche Existenz des Betriebes und damit die Lebensgrundlage der Familie und der Mitarbeiter schnell gefährdet sein. Landwirtschaftliche Unternehmer sind kaum in der Lage, für diesen Fall ausreichend Rücklagen zu bilden. Die R+V-AgrarPolice bietet umfassenden betrieblichen Versicherungsschutz, den Sie individuell für Ihren Betrieb zusammenstellen können.en.
"agra" 2024
Mehr Markt und weniger Staat
15.04.2024 — Für mehr Markt und weniger Staat hat sich Sachsens Bauernpräsident Krawczyk ausgesprochen. Auch wenn die Agrarmärkte mitunter brutal sind, wünscht er sich keinen starken Staat, der sich andauernd in unternehmerische Fragen einmischt und zudem häufig belehrend auftritt. Krawczyk wies beim agrarpolitischen Forum der "agra" darauf hin, dass die bisherige Subventionierungspraxis am Ende ist, wenn kein öffentliches Geld mehr da ist. Der SLB-Präsident plädiert deshalb für eine Politik, die Freiheiten und Gestaltungsspielräume eröffnet, anstatt Produktionsstandards mehr und mehr nach oben zu schrauben und unternehmerische Landwirte immer weiter einzuengen.

xs

sm

md

lg

xl