Konsolidierungswelle im europäischen Lebensmitteleinzelhandel erwartet

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Im europäischen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) zeichnen sich grundlegende Strukturveränderungen ab, wodurch die Marktmacht gegenüber Lebensmittelherstellern und Landwirtschaft noch weiter wachsen dürfte. In der Folge wäre auch mit zunehmendem Druck auf die Erzeugerpreise der Bauern und Verkaufspreise der Nahrungsmittelanbieter zu rechnen. So prognostiziert die Unternehmensberatung Oliver Wyman in ihrer aktuellen Branchenstudie eine „folgenschwere und länderübergreifende Konsolidierungswelle“, die auch mit Preiskriegen einhergehe.
Der Consulting zufolge gibt es derzeit in Europa 25 große Anbieter mit einem Umsatz von jeweils mehr als 10 Mrd Euro pro Jahr. Bis 2025 werde sich diese Zahl halbieren und die Größe der „Überlebenden“ deutlich steigen, sagt Oliver Wyman voraus. Jedes einzelne Unternehmen dürfte dann einen größeren Anteil des europäischen Marktes kontrollieren. Der LEH werde sich letztendlich in zwei Lager spalten: In starke, „paneuropäische Supermächte“ und flexible, lokale „Platzhirsche“, deren Schwerpunkt auf der raschen und effizienten Erfüllung von Bedürfnissen einer kleineren Kundengruppe liegen müsse.
In jedem Fall müssten Unternehmen heute handeln, um zu den Gewinnern im künftigen Marktumfeld zu zählen, so die Consulter. Die Zukunft werde diejenigen Unternehmen belohnen, die sich schon heute mit der nötigen Entschlossenheit bewegten - die Zeit der kleinen, schrittweisen Veränderungen sei vorbei. Kostenführerschaft werde zur Pflichtübung, betonen die Berater. Länderübergreifendes Wachstum gehöre dabei zu den wenigen Möglichkeiten, um Skaleneffekte zu realisieren. Nur hochproduktive Geschäftsmodelle würden überleben. Außerdem sei es angesichts neuer Wettbewerber entscheidend, die Kunden enger zu binden. AgE (21.08.2015)
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