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Die Landwirte in Deutschland haben im vergangenen Wirtschaftsjahr weniger Nachbau betrieben und mehr zertifiziertes Saatgut (Z-Saatgut) ausgesät.
Wie der Gemeinschaftsfonds Saatgetreide (GFS) heute berichtete, wurde 2014/15 bei Getreide bezogen auf das gesamte Anbauareal von 6,1 Mio ha auf 56 % der Fläche ein Saatgutwechsel vollzogen, also Z-Saatgut genutzt. In der Saison zuvor hatte dieser Wert bei 54 % gelegen. Bei Sommergetreide nahm der Anteil um 6 Prozentpunkte auf 59 % und bei Wintergetreide um 1 Prozentpunkt auf 55 % zu. Insgesamt sei der Saatgutwechsel über die letzten Jahre stabil, stellte der GFS fest.
Bezogen auf die Kulturarten mit den größten Anbauflächen hat sich der Saatgutwechsel laut Angaben des Gemeinschaftsfonds unterschiedlich entwickelt. Bei Winterweizen blieb er mit 48 % im Berichtsjahr nahezu unverändert, nach 47 % im Wirtschaftsjahr 2013/14. Wintergerste und Roggen verzeichneten dagegen einen deutlicheren Anstieg, und zwar von 57 % auf 61 % beziehungsweise von 85 % auf 95 %. Für Triticale wurde indes ein Rückgang der Verwendung von Z-Saatgut von 76 % des gesamten Anbauareals auf 72 % ermittelt.
Der GFS betonte, dass Fortschritte in der Züchtung finanziert werden müssten. Dies sei nur durch einen gesteigerten Saatgutwechsel beziehungsweise die Lizenzeinnahmen aus dem Verkauf von Z-Saatgut möglich. Der GFS-Beiratsvorsitzende Thomas Blumtritt hob hervor, dass die Investition der Landwirte in Z-Saatgut die Voraussetzung dafür sei, dass Züchter Sorten der Zukunft für unterschiedliche Ansprüche zur Verfügung stellen könnten. Die Lizenzgebühren für Z-Saatgut sowie die Nachbaugebühren sicherten die Existenz nicht nur der Züchter, sondern der gesamten Saatgutwirtschaft, so Blumtritt. Der momentan niedrige Saatgutwechsel erschwere dies jedoch. AgE
(25.08.2015)