Der US-Saatgut- und Pflanzenschutzmittelkonzern Monsanto hat sein Übernahmeangebot an den Schweizer Wettbewerber Syngenta nach dessen wiederholter Ablehnung zurückgezogen. Wie das US-Unternehmen gestern berichtete, war der angebotene Kaufpreis von bisher 449 sfr (415 Euro) auf 470 sfr (434 Euro) je Aktie erhöht worden; Syngenta sprach unterdessen von einer verbesserten Offerte über 433 sfr (400 Euro) pro Anteil. Die Differenz ergibt sich unter anderem aus der unterschiedlichen Bewertung beider Unternehmen der im Angebot inbegriffenen 30-prozentigen Unternehmensanteile an der Fusion.
Der Vorstand habe das verbesserte Angebot einstimmig abgelehnt, hieß es am Mittwoch aus Basel. Zum einen liege die gebotene Summe deutlich unter dem Wert Syngentas, zum anderen sei eine mögliche Abwicklung vor kartellrechtlichem Hintergrund viel zu risikobelastet, wiederholte die Unternehmensführung ihre bereits im Mai vorgebrachten Argumente. Ferner habe sich Monsanto in mehreren Punkten nicht klar genug geäußert, um das Angebot hinreichend prüfen zu können. So sei beispielsweise keine Einschätzung zu Kosten- und Ertragssynergien erfolgt, und auch die Nettoerlöse aus den Verkäufen der Samen und Traits seien nicht in ausreichendem Maße berücksichtigt worden.
Als Konsequenz der erneuten Zurückweisung zog Monsanto sein Angebot zurück und kündigte an, sich künftig auf sein Kerngeschäft und Aktienrückkäufe zu konzentrieren. Zudem bekräftigte die Konzernführung um den Vorstandsvorsitzenden Hugh Grant, das Ergebnis je Aktie plangemäß von 2014 bis 2019 zu verdoppeln. Unterdessen brach der Kurs der Syngenta-Aktie nach Bekanntwerden der gescheiterten Verhandlungen gestern um fast 20 % ein, konnte jedoch im Laufe des heutigen Vormittags wieder zulegen. AgE
(29.08.2015)