Die russischen Einfuhren von Agrarprodukten und Lebensmitteln sind im ersten Halbjahr 2015 deutlich zurückgegangen, was unter anderem auf das seit August 2014 geltende Moskauer Embargo für zahlreiche Agrarprodukte und Lebensmittel aus mehreren westlichen Ländern zurückzuführen ist. In der Folge schrumpfte das Agrarhandelsbilanzdefizit trotz gleichzeitig ebenfalls kleinerer Exporte um 6,6 Mrd $ (5,7 Mrd Euro) oder 54 % auf 5,6 Mrd $ (4,8 Mrd Euro).
Dem Statistischen Dienst Russlands (Rosstat) zufolge verringerten sich die Agrarimporte des Landes gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 38,4 % auf etwa 12,6 Mrd $ (10,9 Mrd Euro). Dabei gingen im Einzelnen die Einfuhren von Geflügelfleisch um 52,4 % auf rund 102 000 t zurück und die von Rotfleisch um 33,5 % auf 285 000 t. An Fisch führte Russland noch 185 000 t ein, was einem Minus von 44,7 % entsprach. Zudem verringerten sich die Importe von Butter um 46,6 % auf gut 36 900 t sowie die von Käse und Quark um 54,3 % auf 84 800 t.
Außerdem kauften die Russen auch weniger Obst und Gemüse im Ausland ein: Für Tomaten registrierten die Moskauer Statistiker eine Importdrosselung um 17,5 % auf rund 495 000 t, für Gurken einen Rückgang von 34,9 % auf 78 900 t und für Äpfel von 32,1 % auf 505 000 t. Zu den wenigen Produkten, deren Einfuhren im Berichtszeitraum erhöht wurden, gehörten Trockenmilch und Palmöl.
Auf der anderen Seite verzeichnete Rosstat einen Rückgang der Agrarexporterlöse von Januar bis Juni 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15,8 % auf rund 7,0 Mrd $ (6,0 Mrd Euro). Davon entfielen etwa 2,0 Mrd $ (1,7 Mrd Euro) auf Getreide, was einem Minus von 13,1 % entsprach. Mit Blick auf die exportierte Getreidemenge wurde dagegen ein Zuwachs von 8,0 % auf insgesamt fast 9,8 Mio t verzeichnet, darunter 5,5 Mio t Weizen, 2,1 Mio t Gerste und 1,9 Mio t Körnermais. AgE
(30.08.2015)