Rupprechter drängt auf Entlastungspaket für Milch- und Schweinesektor

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Österreichs Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter verlangt ein umfassendes Entlastungspaket für den Milch- und Schweinemarkt in Europa. Wie der Minister heute verlauten ließ, schätzt er die dazu notwendigen EU-Mittel allein für Österreich auf 100 Mio Euro. Rupprechter rief EU-Agrarkommissar Phil Hogan bei einem persönlichen Gespräch am vergangenen Freitag dazu auf, die entsprechenden Schritte beim Sondertreffen des EU-Agrarrates am 7. September in die Wege zu leiten.
Die Kernforderung des Wiener Landwirtschaftsministers für den Milchbereich ist, dass die Mittel aus der Superabgabe, die auf 700 Mio Euro bis 800 Mio Euro geschätzt werden, im Milchsektor verbleiben und für die Absatzförderung verwendet werden. Rupprechter spricht sich darüber hinaus unter anderem für eine Ausweitung der Schulmilchaktion auf andere Bildungseinrichtungen, Kindergärten und soziale Einrichtungen aus. Ferner könnten die Mittel der Superabgabe dazu verwendet werden, die höheren Kosten für die Milchsammlung in benachteiligten Berggebieten abzudecken.
Für den Schweinesektor wünscht sich der Minister verstärkte Exportbemühungen. So müsse der EU bei Produkten, die nicht auf der Embargo-Liste stünden, der Wiedereinstieg in Russland gelingen. Das gelte etwa für Zuchtrinder und Speck.
Auch die SPD-Europaabgeordnete Maria Noichl appellierte an Hogan und den Agrarministerrat, den Milchbauern in dieser Krise mit zusätzlichen finanziellen Mitteln zu helfen. Darüber hinaus müssten zur langfristigen Lösung zusätzliche gemeinsame Marktregeln eingeführt werden. „Ein völlig freier Milchmarkt ist eine Illusion“, so Noichl. Viele Milchbetriebe seien von der lokalen Molkerei und ihrer Vormachtstellung abhängig. Zudem werde der Preisdruck der Lebensmittelkonzerne durch das Agieren mancher Molkereien vervielfacht. AgE (01.09.2015)
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