Die Wichtigkeit des Exports für die heimische Milchwirtschaft hat der Vorsitzende des Verbandes der Milcherzeuger Bayern (VMB), Leonhard Welzmiller, unterstrichen. Die bayerischen Milcherzeuger seien neben einem stabilen Absatz auf dem Inlandsmarkt auch zwingend auf die Märkte jenseits der bundesdeutschen Landesgrenzen angewiesen. Ich kann nicht verstehen, dass einige meiner Berufskollegen den Export derart lautstark ablehnen, erklärte der VMB-Vorsitzende in München. Sowohl auf dem EU-Binnenmarkt als auch in Drittländern würden hoch veredelte bayerische Produkte nachgefragt und honoriert.
Zwar sei der Markt in Bewegung geraten, weil auch traditionelle Absatzmärkte keine sichere Bank mehr seien und die Preise deshalb stark schwankten, stellte Welzmiller fest. Geblieben sei aber der grundsätzliche Bedarf an hochwertiger Milch und veredelten Milchprodukten aus dem Freistaat. Dies muss zukünftig dazu führen, dass sich neu ergebende Absatzkanäle rechtzeitig erkannt und auch genutzt werden, so der VMB-Vorsitzende. Dazu benötige es den entsprechenden Weitblick, aber auch der notwendigen Finanzmittel. Diese könnten nach Auffassung von Welzmiller durch eine Rückzahlung der 2014/15 letztmals an die EU entrichtete Superabgabe bereitgestellt werden.
Die von den Milchbauern bezahlten Strafgelder müssten unbedingt der Milchwirtschaft wieder zur Verfügung gestellt und sollten zumindest teilweise für Absatzförderungsmaßnahmen verwendet werden, forderte der VMB-Vorsitzende. Die Milchbauern benötigten angesichts der aktuell sehr unbefriedigenden Preissituation dringend Liquidität auf den Betrieben. Die vorausschauende Investition in aussichtsreiche Absatzwege sei dabei der nachhaltigste Weg, ihnen zu helfen. AgE
(03.09.2015)