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Am deutschen Schlachtschweinemarkt hat sich das Bild innerhalb kurzer Zeit komplett gedreht. Sorgten Mitte August noch Hauspreisdrohungen der Schlachtbetriebe für schlechte Stimmung unter den Erzeugern, können diese ihre Tiere nun spürbar teurer verkaufen. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) hob heute ihre Leitnotierung um 6 Cent auf 1,45 Euro/kg Schlachtgewicht an. Die Spanne der Preismeldungen wurde mit 1,45 Euro bis 1,46 Euro angegeben.
Grund für den Aufschwung ist das im Verhältnis zur Nachfrage recht knappe Angebot an Schlachtschweinen. Nach Angaben der VEZG kann derzeit der große Bedarf der Schlachtbetriebe nicht vollständig gedeckt werden, was Spielraum für Preisbefestigungen zulasse. Aber nicht nur am Lebendmarkt, sondern auch am Fleischmarkt ist offenbar eine Absatzbelebung festzustellen. Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) berichtete, dass der Lebensmittelhandel kräftig Ware für die rückkehrenden Urlauber ordere und auch die Nachfrage der Fleischverarbeiter angezogen habe.
Im EU-Ausland dürfte die Entwicklung der Schlachtschweinenotierungen im weiteren Wochenverlauf unterschiedlich verlaufen. Während in Mittel- und Nordeuropa eher mit Preissteigerungen zu rechnen ist, könnten sich in Südeuropa die Notierungen Marktexperten zufolge abschwächen. Vor allem exportorientierte Fleischvermarkter in Spanien und Frankreich klagen über zu hohe heimische Schlachtschweinepreise im Vergleich zu Deutschland, Dänemark oder den Niederlanden. AgE
(03.09.2015)