Lohnunternehmen weiter im Aufwind

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Die im Bundesverband der Lohnunternehmen (BLU) zusammengeschlossenen Betriebe erfreuen sich einer ungebrochen guten Auftragslage. Wie BLU-Präsident Klaus Pentzlin am Mittwoch in Senden vor Journalisten berichtete sind die Auftragsbücher der professionellen Dienstleister derzeit „prall gefüllt“, was auch durch die wachsenden Betriebseinheiten bei den Kunden bedingt sei. Neben den klassischen Leistungen wie Häckseln und Dreschen erschlössen die landwirtschaftlichen Dienstleister zunehmend neue Arbeitsbereiche mit weitreichendem Auftragspotential.
„Mit dem Nährstoffhandel ist ein neues Gebiet hinzugekommen, bei dem gehaltvolle Wirtschaftsdünger aus den Veredlungsregionen in die Ackerbaustandorte transportiert werden müssen“, erklärte der BLU-Präsident. Vor dem Hintergrund enger Zeitfenster und begrenzter Kapazitäten sei der Einsatz von Ausbringungsketten in vielen Fällen alternativlos. Darüber hinaus seien Aufgabenfelder in der landwirtschaftlichen Außenarbeit „von der Bodenbearbeitung bis hin zur Komplettbewirtschaftung“ für die Agrardienstleister zunehmend im Kommen.
Trotz der guten Auftragslage schlägt sich laut Pentzlin aber auch die teilweise schlechte Erlössituation der Landwirtschaft in der wirtschaftlichen Lage bei den Lohnunternehmen nieder. Schlechte Agrarpreise führten häufig zu Zahlungsverzug bei den Kunden und zu Liquiditätsengpässen bei den Lohnunternehmen. Gute Agrarpreise steigerten dagegen die Investitionsbereitschaft bei den Bauern und erzeugten dadurch einen „Wettbewerb mit der Eigenmechanisierung“.
Eine weitere Parallele zum landwirtschaftlichen Sektor findet sich dem BLU-Vorsitzenden zufolge in der Entwicklung der Betriebslandschaft, wo sich nach seinen Angaben auch bei den Agrardienstleistern der Strukturwandel bemerkbar macht. „Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich die Strukturveränderungen auf die Größenordnungen der Unternehmen auswirken: Wir stellen fest, dass die Betriebe immer enger kooperieren und schließlich fusionieren; vor diesem Hintergrund ist davon auszugehen, dass die Zahl der Unternehmen weiter abnehmen wird“, so Pentzlin. AgE (07.09.2015)
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