Geflügelwirtschaft überreicht Charta zur Selbstverpflichtung an Schmidt

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Die deutsche Geflügelwirtschaft hat heute ihre „Geflügel-Charta 2015“ an Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt übergeben, mit der sie sich erstmals gemeinsame Regeln zu den Themen Tierwohl, Antibiotika, Präventionsmaßnahmen für die Tiergesundheit, Verbraucherinformation und Sozialstandards auferlegt. „Wir zeigen, wie ernst wir unsere Verantwortung für Tier, Mensch und Umwelt nehmen - heute und in Zukunft“, erklärte der Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), Leo Graf von Drechsel. Die Charta behandelt dem Verband zufolge alle wichtigen Themen, die den öffentlichen Diskurs prägen und formuliert das Ziel: „Wir wollen das beste Geflügelland der Welt sein.“
Schmidt würdigte die Initiative der Branche und sagte: „Nachdem wir Anfang Juli als einen Baustein der Tierwohlinitiative ,Eine Frage der Haltung‘ den Ausstieg aus dem routinemäßigen Schnabelkürzen bei Legehennen und Mastputen besiegelt haben, beschreibt diese Charta nun Kriterien und Ansprüche für die Geflügelmast insgesamt.“ Dies sei ein Zeichen für die Bereitschaft der Branche, auf den Verbraucher und den Markt einzugehen; für diesen Weg wünsche er viel Erfolg.
Die Charta enthält allerdings auch Forderungen an die Politik: Demnach sollen Bund und Länder Stallneubauten und -erweiterungen erleichtern, weil diese den Einsatz modernster Technik ermöglichten und somit dem Tierwohl dienten. Zudem müsse die Abgabe von Arzneimitteln durch Tierärzte in den Hintergrund rücken zugunsten der veterinärmedizinischen Beratungsleistung. Außerdem solle sich die Politik intensiver anstrengen, durch Veterinärabkommen den Export von Geflügelfleisch und Geflügelfleischprodukten in Drittländer zu fördern. Auf EU-Ebene sei eine verbindliche Herkunftskennzeichnung auch für Fleischzubereitungen, Fleischerzeugnisse und Lebensmittel nötig, in denen Fleisch als Zutat enthalten sei. Darüber hinaus fordert die Branche eine Positivkennzeichnung für Produkte des täglichen Lebens, die bei ihrer Herstellung mit Gentechnik „in Berührung“ gekommen sind. AgE (12.09.2015)
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