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Die Landwirte in Deutschland, Großbritannien und Polen sind mit ihrer Geschäftslage mittlerweile deutlich weniger zufrieden als noch im Frühjahr. Das zeigen die vorläufigen Ergebnisse des Trendmonitors Europa, die jetzt von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) vorgelegt wurden. Laut DLG sind insbesondere die Tierhalter weniger zufrieden, während die Marktfruchterzeuger ihre Lage als stabil beurteilten. Darin spiegelten sich die aktuell niedrigen Erzeugerpreise wider, die insbesondere die Milch- und Schweinehalter unter Druck setzten.
Stabil auf niedrigem Niveau sei dagegen die Stimmung in Frankreich, teilte die DLG mit. Dort hätten die staatlichen Maßnahmen zur Entlastung der Nutztierhalter die Lage offenbar beruhigt. Zufriedener seien die französischen Marktfruchterzeuger, bedingt durch eine Rekordernte mit guten Qualitäten.
Bei den Erwartungen an die Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten sind die Tierhalter in allen vier betrachteten Länden laut Trendmonitor weniger optimistisch. Insbesondere die Milchvieh- und Schweinehalter seien skeptisch, so die DLG. Die Marktlage dürfte sich kaum ändern, da das Angebot an Milch und Schweinen weiterhin umfangreich sei. Hinzu komme in Frankreich aufgrund steigender Milchimporte eine wachsende Konkurrenz für die Milchviehhalter, die derzeit im Europavergleich noch den höchsten Erzeugerpreis erhielten. Zudem seien die Landwirte dort im Konflikt mit den Fleischverarbeitern über die Preisfindung und -festsetzung für Schlachtschweine.
Nach Angaben der Landwirtschafts-Gesellschaft sind in Deutschland, Frankreich und Polen die Geschäftserwartungen der Marktfruchterzeuger im Vergleich zur Frühjahrsbefragung stabil. Die Trockenheit habe nicht die befürchteten Ertragseinbußen gebracht, und trotz einer weltweit hohen Getreideernte ruhe die Hoffnung nun auf ein Anspringen des Exportgeschäfts und eine regere Nachfrage durch inländische Verarbeiter. AgE
(14.09.2015)