Bauern als Leidtragende politischer Markteingriffe

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Außer Frage steht für den Präsidenten des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands (WLV), Johannes Röring, die Berechtigung von staatlicher Hilfe für die Landwirtschaft zur Bewältigung der Folgen, die sich der gegenwärtigen Marktkrise ergeben. „Die Bauern zahlen die wirtschaftliche Zeche für politisch motivierte Eingriffe in den Markt“, sagte Röring bei der heutigen Erntepressekonferenz des WLV.
Die Bauern gehörten zu den Hauptleidtragenden in der aktuellen, auch handelspolitisch motivierten Auseinandersetzung unter anderem mit Russland. „Es ist daher nur folgerichtig, dass wir von der Politik in Brüssel und Berlin Hilfe erwarten, um diese Liquiditätsprobleme zu überwinden“, erklärte der WLV-Präsident. Von der Europäischen Kommission und der Bundesregierung erwarte man zudem Unterstützung für eine Export- und Marktoffensive sowie beim Aufbau neuer Instrumente der Risikovorsorge in der Landwirtschaft.
Die gegenwärtige Stimmung in der Landwirtschaft bezeichnete Röring als gedrückt. Ursachen seien die zum Teil desolaten Erzeugerpreise für Milch, Fleisch und Getreide, aber auch kostentreibende Auflagen sowie die anhaltende Kritik an der modernen Landwirtschaft in Teilen von Politik und Gesellschaft. Wirtschaftlich besonders unter Druck stünden aktuell die Sauenhalter und die Milchbauern.
Insgesamt zufrieden zeigte sich Röring mit den diesjährigen Druschergebnissen. Die Bauern in Westfalen-Lippe blickten zurück auf eine Getreide- und Rapsernte mit guten Erträgen und Qualitäten, allerdings wenig befriedigenden Erlösen. Im Landesdurchschnitt falle die Erntebilanz 2015 trotz einer ausgeprägten Frühjahrstrockenheit „überraschend positiv“ aus. AgE (21.09.2015)
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