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Der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra hat heute mit einer besseren Prognose zur Höhe seiner Milchauszahlungspreise überrascht. Wie das Unternehmen mitteilte, können die Milchbauern in der laufenden Saison 2015/16 mit einem Basispreis von 4,60 NZ$ (2,59 Euro) pro Kilogramm Milchfeststoff rechnen; Anfang August waren den Erzeugern wegen der problematischen Lage am Weltmilchmarkt nur 3,85 NZ$ (2,17 Euro) in Aussicht gestellt worden. Hinzu kommt für Mitglieder noch die Vergütung von Genossenschaftsanteilen, die zwischen 0,40 NZ$/kg (0,23 Euro) und 0,50 NZ$/kg (0,28 Euro) liegen soll. Insgesamt dürften sich so je Kilogramm Feststoffeinheit zwischen 5,00 NZ$ (2,82 Euro) und 5,10 NZ$ (2,87 Euro) erzielen lassen; das wären rund 9 % mehr als im Vorjahr mit 4,65 NZ$ (2,62 Euro) gezahlt wurden.
Der Fonterra-Vorsitzende John Wilson begründete die besseren Aussichten für das Milchgeld mit den steigenden Preisen für Voll- und Magermilchpulver, die seit Anfang Juli am Weltmarkt um 44 % beziehungsweise 21 % zugelegt hätten. Er warnte allerdings, dass diese Aufwärtsentwicklung noch nicht nachhaltig sei. Es gibt Anzeichen, dass sich der globale Anstieg der Milcherzeugung abschwächt. Die für weitere Preiserhöhungen erforderlichen Nachfrageimpulse lassen aber noch auf sich warten, erklärte Wilson. Der Vorsitzende korrigierte derweil die Produktionserwartung für die Milcherzeugung seiner Lieferanten weiter nach unten. Wilson rechnet 2015/16 im Vergleich zur Vorsaison mit einem Rückgang der Milchproduktion in Neuseeland um mehr als 5 %; zuvor war man von einem Minus zwischen 2 % und 3 % ausgegangen.
Fonterra gab heute auch die Zahlen für das Ende Juli abgelaufene Geschäftsjahr 2014/15 bekannt. Demnach stieg der Mengenabsatz im Vorjahresvergleich um 9 % auf 4,3 Mio t; die Umsätze gingen jedoch wegen der niedrigeren Produktpreise um 15 % auf 18,8 Mrd NZ$ (10,6 Mrd Euro) zurück. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 94 % auf 974 Mio NZ$ (549 Mio Euro); der Gewinn nach Steuern legte sogar um 183 % auf 506 Mio NZ$ (285 Mio Euro) zu. AgE
(26.09.2015)